Alles, was Wissen schafft

Alles, was Wissen schafft

Der Podcast der Landesvertretung Schleswig-Holstein

Transkript

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00:00:00: Music.

00:00:13: Zumloh und herzlich Willkommen zu alles was Wissen schafft.

00:00:16: Mein Name ist Heike muss und unser Podcast der Landesvertretung Schleswig-Holstein kommt heute ausnahmsweise mal nicht aus Berlin sondern aus dem nordkolleg rendsburg

00:00:26: mir gegenüber sitzt der Philosoph Ralf Konersmann mit dem ich über das Maß sprechen will

00:00:33: ein Wort das erstmal etwas unscheinbar daherkommt dabei hat das Maß durchaus eine bewegte Vergangenheit als Begriff der Tugend der Ethik und der Orientierung.

00:00:45: Meine Geschichte rekonstruiert Ralf Konersmann in seinem neuen Buch Welt ohne Maß dass soeben im s fischer Verlag erschienen ist.

00:00:54: Guten Tag Herr Professor Konersmann und Frau muss sind sie gut hergekommen

00:00:59: kein Problem alles gut gegangen ich war ja im Gegensatz zu mir ich bin tatsächlich das erste mal wieder überhaupt in den Zug gestiegen um nach Schleswig-Holstein zu fahren.

00:01:13: Herr Professor Konersmann das ist heute die 14 Folge des Podcasts die ich hier mache und ich weiß nicht ob sie schon mal reingehört haben das ist ein ziemlicher Gemischtwarenladen es ging bis hier um Bilder und Musik.

00:01:28: Wahrheit und Fußball und Pelze und Nazis ich halte also wie Sie sehen unsere Hörerinnen und Hörer für klug und vor allem für thematisch sehr aufgeschlossen

00:01:37: möchte aber nicht unbedingt voraussetzen dass alle in der Sprache der Philosophie zu Hause sind wir probieren trotzdem mal ein Gespräch obwohl ihr Buch um dass es ja im Wesentlichen gehen soll durchaus ein Buch für Fortgeschrittene ist da würden sie mir doch zustimmen oder

00:01:53: eigentlich nur bedingt weil.

00:01:57: Der ideale Leser oder die Leserin die ich vor Augen habe beim Schreiben bist eigentlich.

00:02:04: Der aufgeschlossene Zeitgenosse ja der ich sage mir immer Aufgeschlossenheit Interesse Neugier das muss reichen ja

00:02:14: ich unterstützt das auch durch die Art wie ich schreibe hoffe ich wenigstens dass ich Lebenswelten habe Beispiele biete oder eben komplizierte Sachverhalte möglichst einfach nicht einfacher

00:02:28: als mal vertreten kann aber doch möglichst einfach und Fremdwort Arm zu erläutern

00:02:35: also Welt ohne Maß ist auf jeden Fall nicht nur eine spannende Philosophiegeschichte sondern auch sprachlich ein Genuss warum uns das Maß überhaupt abhanden gekommen ist wie sich das Messen zum Maß verhält wie mass und Mitte

00:02:50: Mittelmäßigkeit und Maßlosigkeit zum Thema passen ob es tatsächlich weg ist das Maß also unser Maß und was unsere Welt sich stattdessen als Wert und Orientierung gesucht hat

00:03:01: das erzählen sie in ihrem Buch Welt ohne Maß ich habe es eben schon gesagt rekonstruiert den Bedeutungswandel von Maß und Messen aus

00:03:10: philosophische Perspektive und eins kann ich schon mal verraten das Buch verweist auf einen Mangel.

00:03:16: Aber es ist natürlich kein Rezeptbuch oder Ratgeber vielmehr entwickeln sie eine philosophische Genealogie also einen Stammbaum des Maßes der bei den alten Griechen und Römern beginnt.

00:03:28: Und bis in unsere Gegenwart reicht sie nehmen also den Umweg über die Vergangenheit um unseren Blick für die Gegenwart zu schärfen.

00:03:38: War sie als Kontrastmittel um zu zeigen was heute das Verhältnis des Menschen zur Welt ausmacht.

00:03:45: In ihrem Wörterbuch der Unruhe das vor vier Jahren ebenfalls im s fischer Verlag erschienen ist habe ich ein Zitat gefunden das finde ich ein schöner Auftakt für unser Gespräch sein könnte

00:03:57: hier ist es einer verbreiteten Vorstellung zufolge.

00:04:01: Funktionieren theoretische Leistungen wie Gebrauchsanweisungen die angesichts der akuten Krise einer dankbar auf atmenden Öffentlichkeit.

00:04:10: Endlich die Lösung präsentieren die Vorstellung die wissen überhaupt nur als problemlösungs wissen gelten lässt.

00:04:18: Und von den Wissenschaften die Einnahme einer verwertungs Perspektive verlangt entstammt geradewegs dem Arsenal

00:04:25: der Unruhe Kultur damit sind wir ja schon mitten im Thema ihres neuen Buches nämlich dass die Messbarkeit das Maß ersetzt hat

00:04:33: aber da machen sie nicht mit sonst wären sie ja nicht Philosoph oder wie verhält sich die Philosophie heute zur Messbarkeit.

00:04:41: Nun also in den ersten Reaktion habe ich gelesen gelegentlich lesen müssen

00:04:47: ich würde die Messbarkeit attackieren oder ich würde gar die Wissenschaft attackieren und verwerfen und das ist natürlich alles Unsinn sondern es geht darum.

00:04:57: Sie haben vorhin das Wort Genealogie erwähnt herauszufinden wie wir also z.b. dazu gekommen sind.

00:05:05: Miss Vorgängen so viel Vertrauen einzuräumen

00:05:09: woher kommt das eigentlich wieso glauben wir wir hätten etwas Wichtiges gesagt wenn wir die Wirklichkeit in Zahlenkolonnen abbilden also statistisch z.b.

00:05:20: Und lassen dann ganz viele Elemente von Wirklichkeit und Wirklichkeit erleben zurücktreten und alles muss irgendwo oder wir lassen es dann wieder zu sofern sich eben in Zahlen ausdrücken lässt

00:05:34: und das ist natürlich eine Faszination die ihre Vorgeschichte hat

00:05:38: und die vielleicht auch nicht ganz unproblematisch ist weil sie eine extreme reduktionist wir führen ja nicht unser Leben indem wir uns ständig.

00:05:48: Hör auf zahlenwissen.

00:05:49: Zurückziehen das als in den Jungs der Zeit vielleicht ja dann doch schon ja wenn man auf den Nachrichten hört man müsste mal vielleicht wär das mal in ein Projekt für Publizistik Leute.

00:06:01: Er mal zu Nachrichtensendung zu vergleichen sagen wir mal aus dem Januar Zeit 70 und aus dem Jahr 2020 wie viel zahlen davor kommt das halt alles wird in dieser Logik von Zahlen übersetzt

00:06:12: Und.

00:06:13: Meine Frage ist ganz einfach woher kommt das und woher kommt der Vertrauensvorschuss und wieso glauben wir einer der Wirklichkeit besonders nah zu kommen wenn wir sie in zahlen wenn wir sie in Messwerte wenn wir sie in Statistiken packen.

00:06:28: Und wenn man sieht wenn man sieht worum es geht bei politischen Wahlen.

00:06:34: Wie viele auf dem Spiel steht und wie viele Dinge die wir auch in Wörtern

00:06:39: ausdrücken können und das erste ist dann wir eilen zu den Zahlen und das ist ja eine extreme Reduktion wer und es geht den ganzen Abend nur um die Zahlen und Diesel

00:06:50: diese Dominanz dieses einen Orientierungssystem.

00:06:54: Zu Lasten anderer orientierungssysteme die wir ja auch mal hatten und immer noch haben oder zumindest meinen erinnerungen noch so halbwegs präsent sind

00:07:02: das ist das Thema und darüber wollen wir jetzt sprechen sie erklären uns ja woher das kommt als die Welt noch in Ordnung war da waren Maß und Maße.

00:07:11: Ethik und Technik Moral und wissen noch seit an seit da war einst nicht ohne das andere denkbar.

00:07:18: Und dann eines Tages hat die Messbarkeit das Zepter übernommen und das Maß ist verloren gegangen

00:07:23: jetzt erklären Sie doch mal wie es dazu kam also wann Maß und Maße noch beisammen waren.

00:07:29: Wofür das Maß eigentlich stand und wo ihre philosophische Geschichtsschreibung beginnt.

00:07:35: In einer Formulierung würde ich gern eine andere Nuance geben sie sagten als die Welt noch in Ordnung war das ist.

00:07:43: So eine eine eine eine eine Suggestion die das Buch vielleicht vermittelt aber ich habe versucht mit allen Mitteln diesem Eindruck zu widerstehen weil ich.

00:07:55: Eigentlich nur rekonstruieren wollte wie diese Bewegungen und Veränderungen sich abgespielt haben und das werden möglich zurückzuhalten mit der einen Ausnahme

00:08:06: dass ich zu zeigen versucht habe worin eigentlich die Leistung des klassischen Maß Begriffs bestand.

00:08:14: Denn es nützt ja nichts einfach zu sagen ja Aristoteles Phantasie wichtig und Platon und Cicero die Fun dass alle furchtbar wichtig ohne dass man dann dazu sagt.

00:08:23: Wohin sie eigentlich die Bedeutsamkeit eines solchen Begriffs gesehen haben das heißt dann muss man schon noch ein bisschen nach laden und das.

00:08:32: Rekonstruieren das ganze Gedanken fällt in dem dann so einen Begriff zum Leuchten kommt der der Begriff der eben heute sehr weit marginalisiert ist.

00:08:41: Und eben habe ich auch schon ein paar Namen genannt und das heißt so weit muss man dann du nun doch schon zurückgehen das sind also zweieinhalb Jahrtausende umzusehen.

00:08:49: Was für einen denkt Horizont es erlaubt hat mit dem Maß eine Denkfigur zu entwickeln.

00:08:57: Die den Menschen ihr Verhältnis zur Welt erklärt das Maß ist also.

00:09:05: Und das auch um leichte Verkürzungen zu vermeiden ist nicht.

00:09:10: Lediglich ein Erkenntnis mäßiger Zugang zur Welt gibt nicht nur eine erkenntnistheoretischen Zugang zur Welt vor also

00:09:19: ich bin das Subjekt und dort die Welt das Objekt und irgendwie schaue ich dadurch so eine Scheibe durch und und hier bin ich und dort seid ihr und so weiter also diese typischen Trennung in der Neuzeit

00:09:30: sondern.

00:09:31: Das Mass verspricht den Menschen mitten darin zu sein in der Welt also man kann diesen Unterschied zwischen diesen älteren Auffassungen und den modernen Auffassung

00:09:41: lässt sich Reinraum metaphorisch beschreiben das Mass verspricht den Menschen inmitten einer dieser Welt zu stehen.

00:09:51: Und die modernen Auffassungen favorisieren eben die Vorstellung dass wir vor der Welt stehen und sie uns gegenüber als nämlich als Objektwelt diese und.

00:10:03: Objektes das wird das deutsche Wort dafür ist eben Gegenstand her also dieses dieses gegen her dass es da ganz wichtig also sozusagen das sub

00:10:13: beliebt in der vorstellungs habe gar nichts damit zu tun bzw könnte jetzt also über diese Welt nach Belieben verfügen weil sie ja gegenübersteht

00:10:22: und und und und selber wir sind da ganz rausgenommen ja dann haben sie ja so schon eine Ahnung vom wissenschaftlichen Weltbild.ch so bedienen Sie die Wissenschaft kommt selbst in ihrem eigenen Weltbild nicht mehr vor und.

00:10:35: Das sind ganz weitreichende Konsequenzen die allein nur die aufgrund dieser Raum Metaphorik darin sein oder davor stehen das hat ganz weitreichende Konsequenzen und diese Konsequenzen habe ich versucht.

00:10:47: Habe ich versucht auch zu zeigen der der Antike Begriff der also dieses darin sein und dieses umfangen sein

00:10:54: zum Ausdruck bringt es der Begriff des Kosmos den er ja noch kennen ohne allerdings immer so genau sagen zu können was damit eigentlich gemeint ist ist eine Ordnungs Entwurf Kosmos heißt nichts anderes als Ordnung.

00:11:06: Und das Versprechen ist das mit diesem Begriff verbunden ist die Welt ist grundsätzlich in Ordnung und verdient unser Vertrauen dass er durch.

00:11:14: Aber das heute so sagen würdest jetzt kandal Satz mehr wir sind ja gewohnt der Welt zu misstrauen ja und und ihr ihre veränderungs bedürftig.

00:11:23: KTM täglich mehrfach zu betonen und jetzt wollen wir wieder aufbrechen und so weiter also auf den Gedanken während antike Autoren nie gekommen da war sie alles daran gesetzt haben den Menschen das Vertrauen zu geben dass diese Welt bewohnbar ist und da

00:11:41: das EM.

00:11:43: Dass sie so eingerichtet ist dass sie uns mit allem versorgen kann wenn man das so hört und sich erstmal das Stück drauf einlässt und dann merkt man auch dass das eine unglaubliche.

00:11:54: Entlastung für die Menschen ist ja das heißt Sie müssen nicht alles selber leisten sie müssen sich nicht was ausdenken langfristige Pläne machen und so weiter natürlich gibt es auch sowas wie Vorsorge natürlich gibt es so etwas

00:12:06: wie sich kümmern und so weiter aber die Welt widersteht dem nicht sie ist nicht spröde sie will nicht

00:12:14: überwältigt werden ja sondern sie trägt das ihre dazu bei dass das auch gelingen kann das ist das ein Geben und Nehmen dieses Verhältnis

00:12:21: von ich und Welt und der Inbegriff all dieses dieses verflochten sein dieses aufgenommen Seins das ist das Maß da das heißt wenn der Mensch.

00:12:31: Die Grundsätze des Mars ist in seinem Verhalten in seinem betragen in seinem Handeln beachtet das heißt also die Grundsätze der Mäßigkeit

00:12:39: dann belohnt ihn die Welt indem sie eben ihn.

00:12:44: Unterstützt ihm alles zur Verfügung stellt was er braucht um ein auskömmliches Leben zu leben das ist sozusagen die.

00:12:52: Das Gedankenmodell in allen in kurzen Worten gesagt in dem das Maß sich entfalten kann.

00:12:59: Der Begriff das Maß ist ja auch schon in der Antike verändert hat also auch da gab es ja einen Prozess bei den Sophisten war der Mensch das Maß der Dinge und dann hat sich das so langsam verändert dann gab es den Streit mit den sokrati kann vielleicht kannst du das noch mal erzählen.

00:13:13: Ja viele werden den Satz ja schon gehört haben.

00:13:17: Der Mensch ist das Maß der Dinge na das ist eine eine Übersetzung eines griechischen Satzes der.

00:13:24: Anders gebaut ist aber diese diese deutsche Formulierung von ihr stammt von Schleiermacher seiner Platon Übersetzung hat sich durchgesetzt und betont sehen.

00:13:33: Den Menschen das ist auf ihn ankomme.

00:13:36: Und nach dem was ich vorhin schon gesagt hat merkt man dass das irgendwie nicht so ganz mit dem antiken nur mit den antiken Grundüberzeugungen übereinstimmen kann.

00:13:46: Weil der Mensch sicher als Teil der Welt.

00:13:49: Versteht er kann zwar ich sagen aber dieses ich ist immer Teil eines Ganzen und muss ich auch so verstehen also dieses diese Überbetonung des eigenen ich.

00:13:59: Ist aus antiker Sicht eine Verfehlung na weil ich mich daneben.

00:14:04: Also wichtig nehme und dann in die Hybris Garage und Hybris ist nichts anderes als Maßlosigkeit was übrigens auch zu.

00:14:13: Zu meinem eigenen Nachteil ist also nicht nur dass das jetzt nach Anmaßung und Frevel oder sowas ist sondern man ist auch selbst gut beraten sich nicht allzu wichtig zu nehmen ja das kommt auch noch dazu

00:14:23: interessant ist dass dieser Satz war Platon sehr stark kontextualisiert ist das und zwar in der Form des Sokrates

00:14:31: das ist sozusagen die Sprechstimme des Platon in den platonischen Dialogen sich mit einem Schüler unterhält.

00:14:38: Und darauf kommt das ja dieser Protagoras also ein Sophist ja diesen Satz gesagt habe der Mensch sei das Maß und Sokrates lässt sich sozusagen diesen Satz auf der Zunge zergehen.

00:14:52: Und weist ihn am Ende zurück warum weil eben ein wenn der Mensch glaubt er sei das Maß.

00:14:59: Er sich einschränkt auf seine eigenen heute würden wir sagen Kompetenzen also das was er kann was er vermag was er sieht was er wahrnimmt

00:15:08: und darüber hinaus gibt es dann nichts er ist das dann eingeschlossen in den Kosmos seiner Fantasien und sinnlichen Wahrnehmung

00:15:16: und dann sagt Sokrates ja das kann aber also nicht sein weil der Mensch eben.

00:15:21: Darüber hinaus gehen kann dann mal der Mensch kann überschreiten seinen eigenen Horizont überschreiben weil er eben nicht nur ein Naturwesen ist wie die Sophisten ist uns.

00:15:31: Einreden wollen sondern weil er auch ein Geistwesen ist ne und da haben wir dann einer ganz eine Schlüsselstelle im europäischen philosophieren weil jetzt hier plötzlich die.

00:15:44: Stärke und die Grandiosität der Vernunft hervortritt der Mensch ist das Vernunft und das Geistwesen das heißt das.

00:15:51: Wesen das zu sich selbst auf Distanz gehen kann und Wissen Systeme entwerfen kann Systeme in denen es seinen eigenen Horizont und seine eigenes Vermögen übersteigt.

00:16:04: Und das ist also die Kritik an diesem sophistischen Modell und.

00:16:11: Hegel und andere haben also diese Geste des Sokrates immer wieder betont weil sie

00:16:18: wenn man so will die Geburtsstunde der Vernunft ist oder die Rechtfertigung der Vernunft und auch zeigt warum der Mensch gut beraten ist auf die Vernunft zu setzen dass die Vernunft ist das was seine

00:16:31: Emanzipation zugrunde liegt nun irgendwann wie zeigen im Buch das Maß verloren

00:16:41: bei Sokrates noch nicht bei so und zwar deshalb nicht weil Sokratis eben in diesem Horizont das Individuum übersteigt seinen eigenen Horizont

00:16:51: findet sich dann aber aufgenommen sozusagen im Welt Horizont eben im Kosmos mehr und das heißt ich muss an der Stelle die ich gesetzt bin nicht verharren sondern ich kann etwas aus mir machen

00:17:02: also ein Entwicklungsprozess durchaus ganz wie ein Bildungsprozess durchlaufen also meinen Horizont erweitern.

00:17:08: Finde mich dann aber aufgefangen und aufgenommen eben im Kosmos und das ist ein Modell das bleibt stabil durch die ganze Antike hinweg und dann kommt das Christentum

00:17:20: das vieles aufnimmt von dem was in der Antike Geltung besaß intellektuell.

00:17:26: Und und die Philosophie sehr stark beerbt hat wem dürfen ja nie vergessen dass wir sozusagen eine tausendjährige.

00:17:36: Phase die wir Mittelalter nennen dass er nichts anderes als der Versuch.

00:17:40: Glauben und Wissen in irgendeiner Form zusammenzubringen oder wann darunter waren sehr viele ausgesprochen kluge Leute die das versucht haben.

00:17:50: Aus einem Wissenssystem ein Glaubenssystem zu machen oder die irgendwie zueinander ins Verhältnis zu setzen das konnte natürlich nicht.

00:17:58: Ohne gewisse Veränderungen ablaufen und so erlitt eben auch das Maß gewisse Veränderungen und die Haupt Veränderung ist die dass das Christentum und die jüdische christliche Tradition überhaupt davon überzeugt ist dass das Maß

00:18:12: ein Gottesgeschenk ist das heißt es ist nicht in der Welt und mit der Welt gegeben sondern es ist.

00:18:19: Ein Gnadengeschenk eines Gottes der.

00:18:23: Zu dem Eindruck gekommen ist dass der Mensch zu schwach ist dass er sich in seiner Welt nicht zurück kennt er sie auch übers charakterschwach ist

00:18:31: und sich irgendwelchen Verführungen und Fantasien hingibt die im letztlich nicht gut tun dass er deswegen das Maß braucht als Orientierung ja

00:18:40: Nothilfe als Entlastung der war ja der immer alleine nicht zurecht kommt das hinreichend bewiesen ist natürlich Christen wir dann gleich die dir der Sündenfall einfallen und vieles andere mehr sehen in DnD

00:18:54: die Rede von diesen von denen es in der.

00:18:57: Im Bibel sehr viele gibt die immer wieder zeigen dass der Mensch alleine nicht zurecht kommt und die also er braucht das Maß und das.

00:19:05: Ist eben ein entscheidende Veränderung weil nun die Vorstellung.

00:19:10: Und ich sagte das braucht ja hunderte mehr also immer das sagt sie alles immer so leicht dahin aber das ist ja ganz leise ganz langsame Bewegung die man sozusagen mit bloßem Auge gar nicht hätte verfolgen können

00:19:21: so langsam sind die aber nun wir springen halt jetzt um und das etwas deutlich zu machen das Messgerät sozusagen die Verfügbarkeit wenn es denn

00:19:29: einmal geschaffen worden ist.

00:19:32: Unter den Menschen gegeben worden ist dann wird es selbst so etwas wie ein Objekt ne das heißt man kann damit herumspielen man kann daraus was machen was man vielleicht etwas handlicher wird das etwas handliches machen und so weiter und so weiter und so

00:19:47: kommt also zu Beginn der Neuzeit die Vorstellung auf dass man einen so etwas wie einen das Maß dass auf Intuitionen aufgespürt.

00:19:57: Auf Empfindungen beruht auf auf Konventionen beruht dass man das systematisieren kann und da bieten sich bietet sich eben die Mathematik an

00:20:05: die Mathematik ist ein eigenes geschlossenes intellektuelle System.

00:20:11: Das heißt ihn sich kohärent darauf kommt auch an also.

00:20:17: Es hat sozusagen eine Stimmigkeit das Wort Stimmen ist auch ganz wichtig in dem Zusammenhang was ist da so ein Nachbar Begriff des Mars ist ja werde lange auch etwas stimmt wenn wir was weiß ich wenn wir einander in einen Garten sehen oder einen

00:20:31: neu gebautes Haus na sagen wir das stimmt einfach alles ne das ist nichts anderes als das als eine andere Formulierung das hier so zeigen die Maße

00:20:40: beachtet worden sind und unter SAP und etwas einleuchtet als eine Lösung.

00:20:47: Die in sich einfach eben überzeugt und stimmig ist das alles so Wörter die uns helfen so zu einer einer schwer greifbare.

00:20:58: Perfektion im Detail zum Ausdruck zu bringen an der Vollkommenheit ne

00:21:02: und das ist ja ne Idee die wir heute auch nicht verstehen dürfte wohl wo ich dann auch anknüpfen und sage dass das kennen wir noch aber eben zur Beginn der Neuzeit

00:21:14: versuch mal das Maß selber zu objektivieren und jetzt kommt man hat immer schon gemessen

00:21:20: man hat immer schon eine Vorstellung von der Messbarkeit wie gesagt auch auf christlichem Boden dass das Geschenk her dass wir nicht als Menschen die man dir gelaufen sondern wenn wir die Welt wohnlich einrichten dann sind wir natürlich gut dankbar ja das war der Häuserbau und im tiefen die Vermessung der Felder und so weiter das ist alles schon da

00:21:37: aber das ist jetzt systematisiert wird und dass es in der wissen ob Wissensordnung ganz nach oben geht und das Wissen heißt.

00:21:45: Mathematisches Wissen physikalisches Wissen technisch dass die Wissenschaft mit der Technik sich einlässt das ist Neuzeit.

00:21:55: Und du und dann ändert sich das Maß ja das heißt also die die die die die moralische Dimension des Maßes

00:22:01: also das mit die Mäßigung das gemäße und so weiter im Verhalten immer auftreten in der Sprache.

00:22:07: Und die Messbarkeit das also das rein geometrische und so weiter das zahlenmäßige das driftet von jetzt an immer weiter auseinander

00:22:17: das und auch das sind ganz langsamer Prozess auch die Neuzeit hat er die haben um 1600 eingesetzt das ist auch schon wieder ein halbes Jahrtausend da muss man sich nicht vormachen ja aber auch da wieder so ganz langsame Bewegungen.

00:22:30: Die aber dann über die längere Strecke betrachtet doch so etwas wie eine Drift erkennen lassen dass man langsam aber wenn man jetzt an die Französische Revolution

00:22:39: das war ja so eine tiefe Krisenerfahrung diese Monstrosität der Hinrichtungen während der Revolution so wie ich das verstanden habe war das so ein einschneidendes Erlebnis für die Zeitgenossen Hegel

00:22:51: das dann noch mal anders nachgedacht wurde über das Maß oder über das verloren gehen das Maß ist ja also als den Historiker der ich habe hin.

00:23:00: Man dankbar für solche sprunghaften Ereignisse weil.

00:23:05: Auch sie so etwas deutlich hervortreten lassen was soll sein in der Gemächlichkeit der üblichen Abläufe ganz schwer überhaupt herauszuziehen und kenntlich zu machen ist und in ihrer.

00:23:17: Wenn mich mal das Wort einfach descriptif verwenden darf die Anmaßung der französischen Revolution bestand nicht zuletzt darin so etwas wie das Urmeter.

00:23:27: Zu erfinden und vorzugeben mit Erfolg übrigens ja auch ne das heißt also diese Prozesse die sich zu diesem Zeitpunkt Sitze hat 89 und und die Folgejahre schon 200 Jahre lang angedeutet hat.

00:23:39: Die werden jetzt.

00:23:41: Ausdrücklich bejaht und bekräftigt und auch die institutionellen Regelung getroffen zumal durch die Einrichtung statistische Ämter und so weiter das passiert alles so um 1800 herum oben also

00:23:52: ganz neue Formen von Verfügbarkeit zu schaffen z.b. auf das gesellschaftliche Leben

00:23:59: durch Verwaltung schlicht und ergreifend Statistik und Verwaltung das gehört zusammen übelst auf die Soziologie entsteht in dieser Zeit also der Versuch Gesellschaft.

00:24:09: Zu verstehen mit der Absicht sie zu planen.

00:24:12: Wo da sind wir gleich bei diesen eben bei diesen Statistiken da sind wir bei denen immer in Manövern der Verwaltung und der ganzen Terminologie.

00:24:20: Die dann um sich greift also Effizienz und solche Dinge eher dass das sind alles diese Vorstellungen Normierungen Vereinheitlichung auch derzeit.

00:24:30: Hör die die Diebe die Weltzeit wird jetzt erfunden und so weiter da merkt man schon wieder.

00:24:36: Ist begrifflicher und auch physikalische Instrumente geschaffen werden umso der beherzt

00:24:43: diese Wirklichkeit jetzt mal an zu packen na und Indie und ihr bestimmte gestalten zugeben dass sie eigentlich ein sehr positiv ist.

00:24:52: Ja wenn man denn wenn man da so gedacht beschreibt als als weg vom Chaos in die Ordnung dann dann hört sich das ganz gut an andererseits

00:25:02: war natürlich auch das Maß ich hatte es ja vorhin schon gesagt eminent verbunden mit Ordnungsvorstellungen sie waren sie mussten halt nur nicht in dieser Nachdrücklichkeit

00:25:11: betont werden sondern ist Verstand sich ebenso vieles von selbst wer hat das

00:25:19: da darin liegt ja gerade die Entlastungsfunktion des Maßes dass man das ohne weiteres begreifen kann mit einer gewissen Lebenserfahrung

00:25:26: wie die Dinge zu handhaben sind wie man sich zu verhalten hat und so weiter und so weiter deshalb es ist eine ein enormer Vertrauensvorschuss der dem einzelnen entgegengebracht wird

00:25:37: ich will das alles nicht verklären denn die Endungen also wenn jemand sich nicht an diese Regeln gehalten hab die waren oft sehr grausam

00:25:45: und die Gesellschaft war auch.

00:25:48: In vielem natürlich unfrei weil Dinge eben nicht besprochen worden sondern Mandara und sich darauf weil verließ und auch glaubte verlassen zu dürfen dass das eben so gemacht wird.

00:25:58: Und ohne jede weitere Diskussion also dass das hat auch seine Schattenseiten alleine diese diese klassische mas Ethik

00:26:06: weil sie sagt über jeden Zweifel erhaben eben ist mehr und keine Diskussion keine Krieg

00:26:11: schick oder so etwas zulässt und zulassen darf auch weil das Maße seine Stärke nicht darin hat dass es so gut begründet ist sondern weil es so gut funktioniert.

00:26:21: Das ist das entscheidende und im in der Aufklärung also im 18 Jahrhundert kommt eben die Vorstellung auch dass die Dinge begründet werden müssen dass sie eine Rechtfertigung haben müssen ja und das ist da sein der Generalangriff auf das Maß

00:26:35: dass seine Stärke gerade darin hatte.

00:26:38: Der Rechtfertigung nicht zu bedürfen sondern selbstverständlich im 8. glichen Sinn dieses Wortes war selbstverständlich sich eben von selbst versteht ja und alle diese Dinge die auf.

00:26:51: Ihrem Sinn und Zweck ihre Bedeutung in sich selber haben die kommen in der.

00:26:58: Auf Aufklärung gegen ihren Sinn

00:27:02: auf dem Prüfstand ne das hat die Aufführung kennt im Grunde gar nichts keine kann lässt nichts gelten was darauf beruht und seine Existenz darauf gründet.

00:27:12: Wahnsinn in sich selbst zu haben daher ja auch die der Atheismus in der Aufklärung das wäre eigentlich nicht zwingend gewesen aber dass Gott

00:27:21: einfach so existiert und wir nicht wissen warum also das ist also eine ständige ständiger Anstoß für für den Aufklärer gewesen

00:27:29: und so kommt es dann am Ende bei kann sozusagen zu der halbwegs gütlichen Formulierung ja also die Religion muss ich vor dem Richter Stunden Richterstuhl der Vernunft verantworten ne aber er.

00:27:40: Wir müssen sie nicht abschaffen wenn sollte er sie es schaffen sich zu rechtfertigen eben vor dem Richterstuhl haben Sie das Bild dann soll sie gerne weiter existieren.

00:27:50: Schafft sie natürlich nicht na und.

00:27:53: Naja und die Folgen sehen wir ja jetzt nach mit wie in den Zettel in den westlichen Gesellschaften der die Religion welches Schicksal sie nimmt

00:28:01: und durch die Zahlen Gläubigkeit ersetzt wird das Unendliche Vertrauen in die Messbarkeit also geradezu eine Euphorie die ja auch die Wissenschaften der natürlich erreicht hat auch die Philosophie muss ich ja rechtfertigen oder wie sehen Sie das.

00:28:16: Ja die Philosophie ist es meine Frage die mich wirklich sehr bewegt wo eigentlich der Ort der Philosophie in diesem ganzen in dieser Wissens Landschaft ist.

00:28:27: Warum es auch was unter keinen der Nostalgiker wird und irgendwelche Vergangenheiten verklärt und und und die Schattenseiten unterschlägt.

00:28:35: Andererseits ist es eben aber auch wichtig und ich wüsste nicht wer das machen sollte wenn ich die Philosophie

00:28:40: Phänomene womit der wo wir bitte wo man den Eindruck haben kann aus einer gewissen Distanz dass wir gerade dabei sind und zu verrennen und uns fest zu fahren

00:28:51: und auch Dinge zu vergessen

00:28:53: die das schon mal hatten also der der trivial Mythos ist ja der das kann man einmal im Monat in der Zeitung gelesen dass wir jetzt immer mehr wüssten und das ja alles durch dies durch Netz zur Verfügung gestellt würde und Vorhandensein und so weiter.

00:29:08: Wir sind das ist ein vollkommen verzerren des Falls verzerrtes Bild weil wir ja auch noch unendlich viel vergessen und durch die Technologie ja auch viele Handgriffe verlernen ja also

00:29:21: Freunde von mir die Lehrer sind und in der Grundschule unterrichten same die können sich noch nicht mehr wie die Schuhe zubinden ja die wissen gar nicht mehr was Schnürsenkel sind weil das alles immer so solche Haft.

00:29:31: Ralf Schönfeldt Verschlüsse sind ja also ich meine dass du so ein kleines Zeichen das aber zeigt dass ganz viele Fertigkeiten

00:29:39: aber auch viel Wissen verloren geht jedenfalls so in der Alltagssituation

00:29:44: und es gibt ja auch Gegenbewegung das sollte jetzt Marmelade kochen und so weiter das sind so versuche gleichsam sowas festzuhalten und von dem man weiß

00:29:52: die Großeltern die konnten das noch

00:29:55: na die wussten das problemlos sein aber wie man dies macht und die wussten auch was als wie viele Dinge im Garten und konnten Pflanzen unterscheiden und Vögel Candy und und Bäume und so weiter und so weiter das ist eben auch eine wissen.

00:30:09: Wir wir glauben nur weil das jetzt in irgendwelchen Büchern steht die man im die man über Google eben hochladen kann dann wüssten wir es

00:30:20: das ist natürlich Unsinn das totes Wissen im Buch so spannend mache ich ihn dabei zu folgen wie sich dieser kulturelle Wandel vollzogen hat also der Wandel vom Maß zu messen

00:30:32: und was ich besonders spannend fand sie fragen ich zitiere aus ihrem Buch wie manifestiert sich kultureller Wandel

00:30:38: was treibt ihn an was sich als seine Akzeptanz wie bewusst wie bewusstlos ist was ich da Bahn bricht und unweigerlich geschieht.

00:30:48: Ab wann würden Sie denn von einem kulturellen Wandel überhaupt sprechen also wie einschneidend muss ein Ereignis sein wie dauerhaft muss ein Prozess sein ab wann ab wann erleben wir überhaupt einen Kulturwandel.

00:31:01: Also ich kann nur aus philosophischer Sicht daraus an darauf antworten und da macht man wiederholt die Beobachtung dass Veränderung.

00:31:11: Entsteht und zwingend wird in Momenten wo Leute versucht haben etwas festzuhalten oder etwas zu retten.

00:31:19: Also der klassisch ist die Situation der Renaissance der das Wort Renaissance beginnt ja mit der Vorsilbe re die Lateiner wissen dass das zurück heißt oder wieder dieses diese Silbe das heißt

00:31:32: die die Renaissance verstand sich nicht als Aufbruch sondern als Wiederbelebung und nicht anders heißt das Wort Renaissance der Antike was heißt Mandat.

00:31:42: Gedacht also die ich vorstelle mal ungefähr die

00:31:45: Götter Christentum den Menschen nicht zu würdigen weiß sondern immer nur als eine schwache sündige Kreatur darstellt ich verkürze das natürlich jetzt alles sehr

00:31:54: und das ist an der Zeit wäre den Menschen zur Geltung zu bringen wir sehen das ja den großen in den großen Gemälden

00:32:01: den Menschen zu würdigen und und und und geradezu zu feiern den uomo universale so.

00:32:07: Aber das war nun keine Attacke auf das Christentum oder so etwas sondern das war der versuchte während das Christentum um eine Dimension zu erweitern und für die Menschen akzeptabel zu machen das heißt und zu zeigen du kommst davor.

00:32:20: Das ist für dich.

00:32:21: Um deinetwillen ist das ist diese ganze dieser ganze Aufwand ist getrieben aber man merkt auf der anderen Seite dann doch

00:32:30: dass diese Betonung des Menschen die Gewichte so sehr Fall verschoben hat ne das

00:32:37: der das Format Marginalisierung der Religion schon ein erster Schritt war ne wenn man den Menschen erstmal als so selbstbewusst zeigt

00:32:46: was hast du als das sind meist das Wesen das im Grunde für sich selber sorgen kann dann stellt sich über kurze lange die Frage wozu braucht es daneben noch die mir die Mächte des Himmels mehr und diese da sind solche umschlagspunkte.

00:32:58: Die Veränderung.

00:33:00: Das bewirken aber was vielleicht noch wichtiger ist überhaupt erst ermöglichen wenn wenn wenn wenn wir in sich ruhende stabile Verhältnisse haben besteht ja gar keinen Grund und auch ist das sein das liegt außerhalb jeder Vorstellung.

00:33:15: Da irgendwas zu verändern warum sollte man das tun und wenn auf die Gegenwart bezogen würden sie dann sagen dass die Rona Pandemie so ein Einschnitt sein könnte oder ist das zu kleinen als Erlebnis.

00:33:29: Also wird wiederum aus philosophischer Sicht würde ich sagen die Pandemie er könnte dieses Potenzial haben wenn sie uns

00:33:39: zwingen würde oder gezogen hätte du kannst klar ist das ja noch nicht weil sind ja für Stinki hast sozusagen doch noch drin und und.

00:33:46: Die Diskussionen wie man das also auf der technischen und verwaltungstechnischen Ebene meldet sind ja noch nicht abgeschlossen.

00:33:53: Würde nur dann wenn wenn wenn es auch in den Köpfen irgendetwas verändert hat er also wenn wir.

00:34:00: Z.b. die in der vielen Zeit die wir da plötzlich hatten wenn du uns da Gedanken gekommen sein sollten wenn wir ein anderes Verhältnis zur Zeit zum Gewinnen oder wie wir unsere Zeit so zu bringen dass vielleicht die Menschen auch diese Zeit

00:34:15: irgendwann auch mal genossen haben und auch diese Hektik des Alltags irgendwann gar nicht mehr vermisst haben die hast

00:34:23: Ungeduld und so weiter solche Phänomene auch vielleicht mal ganz dankbar waren da aus der Mühle raus genommen zu sein und so weiter das könnte schon sein dass das langfristig auch Folgen hat

00:34:33: und man Formen des Zusammenlebens vielleicht eher zu schätzen weiß.

00:34:40: Und ihnen auch eine Chance gibt die so von der Hektik der Arbeitswelt abweichen aber das muss man sehen wie das also vielleicht in der

00:34:51: im Moment sind wir ja sowieso in der noch in der bewältigungsphasen dass solche Überlegungen vielleicht sofort zu weit vorgreifen und auch jetzt keinen Raum haben muss ich vielleicht erstmal nur andeuten zart

00:35:04: aber dann vielleicht der mir mit einem gewissen Abstand betrachtet dann auch.

00:35:08: Durchaus Überlegung aufkommen könnten zu sagen also vielleicht sollten wir unseren Alltag etwas anders organisieren und die Gewichte auch anders und nicht alles in denen.

00:35:20: Er ist sozusagen aus erster Perspektive der der Leistung und Herausforderung und und in diesem Terminologien schon begreifen so dass daneben auch Erholungsphasen lässt sich Stressphasen werden weil man ja

00:35:30: Ziel erreichen muss und bei der das funktionieren muss und so weiter und so weiter weg kann ja diese fallen die auch

00:35:36: im Urlaub oder am Wochenende darf zu führen können dass man in das nicht dass man nicht dazu kommt es zu genießen

00:35:43: aber ganz sicher würden sie sicherlich sagen dass die Digitalisierung zu einem Kulturwandel geführt hat aber auf jeden Fall auf jeden Fall

00:35:53: ich sehe das Böse wird ja jeden Tag versichert dass das so alle oder viele unserer Probleme lösen würde ich sehe dass er mit Gardena duijsens Caps ist weil die Digitalisierung eben.

00:36:06: Auch eine Kontrolle mit sich bringt unweigerlich mehr haben also wenn ich jetzt schon

00:36:13: erfahre was mein Auto alles über mich weiß ja und was irgendwo ich weiß nicht wo ich war ein schwedisches Auto was da in Schweden oder in China oder sonst wo alles für Daten gesammelt werden die mein Auto dahin schickt

00:36:24: und was das in Zukunft alles werden wird für das die diese Datenmenge wird er ja noch mehr Nähe zu nehmen und das ist nur mein Auto ja mehr dass es Wetter heute anderen Lebensbereichen so sein ich habe ein Bibelzitat gefunden.

00:36:36: Das fand ich wunderbar weil ich die Situation auch der Digitalisierung beschreibt jedenfalls aus der Perspektive aus der ISI wahrnehme dass Gott die Haare der Menschen gezählt haben

00:36:45: und dieses die Haare gezählt haben das bringt dass diese diese Situation bestens zum Ausdruck weil.

00:36:53: Aus meiner Sicht ich werde nie wissen wie viel Haare ich auf dem Kopf habe aber das ist überhaupt jemanden gibt der mehr weiß über meine mein Kopf ja und meine Haare als ich selber.

00:37:04: Das mag mal in Zeiten des Gott Vertrauens.

00:37:07: Eine Aussage gewesen sein seid ja das gibt also nicht so ein universales Wesen das könnte einer kennt die Zahl deine Haare und schaut dir ins Herz.

00:37:17: Wenn man sich da so eine väterliche Gestalt vorstellen.

00:37:21: Kann das ja Vertrauen stiften seine man und man fühlt sich gleich aufgenommen und so weiter ja aber wenn man dann andererseits sieht dass das irgendwelche Nerds irgendwo sind die dann vor flimmernden Bandscheiben sitzen und das auch alles wissen dann ist die Sache schon ganz anders aus.

00:37:35: Und das ist so ein.

00:37:39: Wo die Sache aus meiner Sicht sehr kritisch wird ja so wir werden uns immer mehr so an die Hand genommen fühlen irgendwelche Leute Kümmerer werden sich

00:37:47: uns zu neigen und uns Empfehlungen aussprechen die irgendwann auch Gebote werden man merkt das ja schon im Versicherungswesen ja da gibt's so Deals wenn du das machst und das machst dann kriegst du einen günstigeren Tarif ja wenn du dich

00:37:59: gesund ernährst und geht auf dies und das verzichtest und so und das auch nachweislich und WICONA weist man das nach natürlich indem man sich kontrollieren lässt.

00:38:08: Genau das sind alles Beispiele für die Messbarkeit also eigentlich auch Beispiele des Gelingens einer die so maßgeblich geworden sind ja also das sind immer die ich glaube.

00:38:23: Es gibt so Glücksmomente in der Technikgeschichte die diejenigen haben.

00:38:29: Die die alten Verfahrensweisen noch kennen also ich nehme jetzt mal meine Generation ich habe gelernt.

00:38:37: Schreiben gelernt mit einem Füller mit und dann gabs Schönschrift und dann musste man erstmal die ganze Nase die ganzen BS und so weiter und so weiter

00:38:44: das heißt die Schreibschrift richtig als Schreibschrift auch gelernt und nicht schon wie das dann später war das also so eine Schrift üben geleert wurde auch schon in der Grundschule die denn den Druck.

00:38:55: Buchstaben schon sehr ähnlich war und ich gehe jetzt also zu einer Generation die die ganze Palette zur Verfügung hat von der Kalligraphie.

00:39:04: Bis hin zu Ratte arbeiten eben an der Tastatur ne das heißt ich habe die Fülle.

00:39:10: Aber das gabs früher nicht weil früher gab keine Tastaturen und die wird es auch demnächst nicht mehr geben weil du kein Mensch mehr weiß warum im Füller schreiben sollte

00:39:18: dann hast du etwa so eine Freizeitbeschäftigung irgendwelche Freaks ja und das soll sie auch weitermachen aber im Alltag wird das keine Rolle mehr spielen was 1 Mamas 1 mit einem Füller.

00:39:29: Geschriebener Brief wenn man ihn bekommt bedeutet das wird man nicht mehr wissen ne und das war eine ich damit ja das ist einmal auch ein Verlust

00:39:39: außer für die für diese eine Generation oder für diese 2 Generation die in die Genuss des ganzen kommen ne so funktioniert Fortschritt ne also Pascal der in meinen Texten

00:39:51: zunehmende Rolle spielt sagt sagt einmal alles was der Fortschritt erringt wird durch den Fortschritt auch zugrunde gehen und das ist genau der After effect

00:39:59: genau die zwei Seiten einer Medaille und die Tugend liegt genau dazwischen im ausbalancieren der beiden wird wenn wir uns unterhalten über das Maß oder das Maß der Dinge oder den Sinn für das rechte Maß so ganz

00:40:13: können wir beide von uns ja jetzt nicht sagen was wir damit tatsächlich verbinden was ist für uns konkret bedeutet das wissen wir nicht das ist eher so ein intuitiver

00:40:22: Zugang den wir ja bis heute schon uns noch erhalten haben also die Menschen die wissen schon auf einer Art was

00:40:29: Glück ist für oder was Weisheit ist oder Humor und Tina kein Lineal und daher ist es uns ja nicht ganz verloren gegangen dieses Maß aber es ist halt in unserer öffentlichen Kommunikation einfach nicht so eine starke Bedeutung

00:40:45: ja ich glaube auch dass wir noch einen intuitiven Zugang zur Maß haben in der Tat aber sie merken ja.

00:40:52: Das sowas Zeit braucht ja aber so wenn Sie einen Menschen ist erste Mal begegnen und dann spricht man und dann gibt es ganz viele Zusatzinformationen Körperhaltung und Mimik und so weiter und so weiter und dann nur halt bewusst.

00:41:06: Bewegt man sich dann aufeinander zu und.

00:41:08: Schafft sozusagen eine gemeinsame Grundlage und wenn Sie so wollen ein Maß dass das wächst sozusagen mit ohne dass man das jetzt die ganze Zeit kontrollieren würde

00:41:19: und so machen wir es in vielen Lebenssituationen so einer ein Modus des zurechtfindens und Ausprobieren und es sich vor tastens und so weiter und so weiter und da können sich vorstellen wie schwer das.

00:41:31: War und ist zu verdeutlichen was das Maß über das Format überhaupt fassbar zu machen

00:41:38: und das ist auch etwas was dem ich einige Aufmerksamkeit gewidmet habe in der Tat wie wird der Smart city wenn ich das mal so umständlich ausdrücken darf des Maßes orpine werden wir können doch diese Beobachtung machen.

00:41:53: Dass wir es haben aber woher es kommt und wie wir wie man sich das wie man Kindern das beibringen sollte oder so etwas das ist sehr schwer ich glaube auch.

00:42:04: Man kann es nicht propagieren das schreibe ich auch irgendwo man kann es nicht propagieren man kann es noch nicht mal leeren sondern hoffen.

00:42:10: Dass sich durch Alltagserfahrung und möglichst viele Erfahrungen möglich viel Kontakt mit anderen Menschen so etwas wie das Maß herausstellt und dann stellt man fest.

00:42:20: Wenn man in einen einen Saal betritt wo schon Menschen versammelt sind hat man einen hat man plötzlich ein Gespür für die Atmosphäre jetzt sind die angespannt trauern die.

00:42:29: Oder geht da demnächst eine Fete los oder oder war das wissen wir sofort ja aber wieso wissen wir das wo wo oder was was was von Informationen the stolen da auf uns ein

00:42:40: die uns diese Leine eine makansi natürlich vertun ist schon klar aber in der Regel eine verlässliche einen verlässlichen Eindruck vermitteln ne

00:42:49: und du hast ja und das ist das was dass uns dieses dass uns dieses Wissen und diese Intuition vermittelt mit einer hinreichenden Verlässlichkeit dass wir uns ja in der Regel auf diese Stimme auf diese innere Stimme ja dann hören.

00:43:03: Und uns drauf einlassen natürlich immer wieder Tasten zurück versichern ja

00:43:08: wer hat das ist ein ganz kompliziertes geschehen aber ist doch erstaunlich oft wie das gelingt

00:43:14: vielleicht auch nicht auf das gelingt hat zu ihrem Beruf zu beschreiben und irgendwie sich auf einer Art verständlich auszudrücken wobei sie an einer Stelle auch irgendwo sagen.

00:43:27: Dass die anderen Beruf haben will weil sie eigentlich immer riskieren nicht verstanden das wäre für mich eine schreckliche Vorstellung und sie sagen auch an

00:43:37: einer anderen Stelle dass der Eigensinn des Philosophen isoliert wie sehen Sie denn da ihre Rolle.

00:43:44: Der DDR der normale Eindruck oder der viel verbreitete Eindruck ist ja der die Philosophie sei so kompliziert

00:43:49: ich glaube es aber immer weniger viel Lena ich da mit dem Geschäft drin bin ich glaube eher die Philosophie ist Zumutung sreich und das ist das Problem was heißt mein Mann stößt sofort auf Widerstände weil der Philosophie loso funding gerührt.

00:44:03: Ohne Anästhesie ohne Betäubung die wir an die wir nicht so gerne rühren weil wir.

00:44:10: Wir unsere Stabilität und Orientierung unseren Gewissheit unsere Gewissheiten darauf gründen.

00:44:16: Wenn der Philosoph und das ist die klassische Geste Sokrates immer wieder nachzufragen nicht also die Liebe Gesprächspartner

00:44:22: leiden ordentlich weil er sie immer wieder fragt er was wie meinst du denn da gerade hast du das gesagt kannst du es mal genauer erklären und so weiter ja und dann hängt er sich besser da frag bloß die ganze Zeit dass er denn sitzt den Leuten zu

00:44:36: und dieses zu setzen die sagt das meine ich mit Zumutungen Vergewisserung es Prozesse anzustoßen die offen bleiben

00:44:45: Ja und und lässt sich damit konfrontieren

00:44:49: auf wie viel in unserem Leben lässt sich auf Sand gebaut ist oder auf Dinge die wir nur so nach sprechen oder die uns so zugeflogen sind und die wäre so halbwegs überzeugen von dann haben sie ja haben wir sie erhalten unsere Meinung System eingebaut und so weiter und so weiter das heißt halt ganz vieles unklar

00:45:06: letztlich ne

00:45:08: und wie höhlt überleben das nur weil das anderen auch bin genauso geht und wir gelernt haben uns dann irgendwie abzusprechen und das irgendwie auszuhandeln und dann kommen wir schon irgendwie zurecht

00:45:20: aber man wir sind immer froh wenn wir uns nicht oft wenn man uns nicht auf den Zahn fühlt und aber das macht der Philosoph ne und das isoliert und das Schicksal.

00:45:30: Besuch hat es ist auch bekannt der wurde halt gezwungen den Giftbecher zu trinken weil man überall die herrschendes einfach nicht mehr ausgehalten haben da jemanden zu haben der da.

00:45:42: Insistent und rebellisch auf Aufklärung drängt und eben die Selbstverständlichkeiten nicht selbstverständlich sein lässt.

00:45:50: Wann sicher Gott sei Dank nicht nur forschender Philosoph oder schreiben dass ich nur so voller denkender Philosoph sondern auch Hochschullehrer

00:45:58: also bis März haben sie das philosophische Seminar an der Christian-Albrechts-Universität geleitet wann

00:46:04: über 30 Jahre leidenschaftlicher Hochschullehrer wie kam denn da in der Lehre oder im Verhältnis zu ihren Studierenden das Thema Maß auf.

00:46:13: Am Schluss natürlich explizit weil ich meine Bücher nicht.

00:46:18: Alleine nur an meinem Schreibtisch schreibe sondern weil ich auch versuche mit anderen darüber rechtzeitig in Diskussion zu kommen

00:46:26: Studierende Center eine wunderbares Publikum weil wenn die das nicht verstehen habe ich was falsch gemacht ne das ist sozusagen meine massiert maximal immer gewesen das fällt jetzt leider aus diese Kontrollfunktion

00:46:38: aber ich sage dir schon dass das Maß etwas ist was.

00:46:41: Vor dem Hintergrund vielfältige Erfahrung sich herausbildet und stabilisiert und die leere war mir.

00:46:51: Persönlich an der Universität auch deshalb immer so wichtig weil die Erfahrung sehr intensiv war mit Menschen einer anderen Generation in einen gedanklichen Austausch

00:47:00: betreten das heißt die haben ganz deutlich nanan Erfahrungshintergrund als ich auch nicht nur weil sie jung sind und mir mit der bestimmten Lebenserfahrung die man so hat wenn man Anfang 20 ist

00:47:10: sondern weil eben auch die Welt sich inzwischen gedreht hat und eine Jugend im Jahr 2015 oder 16 etwas anderes ist als eine Jugend im Jahr 219 170 oder 75.

00:47:22: Das heißt also das waren ständig Anstöße.

00:47:26: Und in der Auseinandersetzung und im Gespräch weil ich habe versucht dir sehr Gespräch intensive Seminare zu führen

00:47:34: habe ich das mehr als einmal erlebt dass ich auch das Gefühl hatte ich müsste auch nachbessern

00:47:39: hab also und und Dinge anders formulieren Akzente anders setzen andere Nursen andere Beispiele und so weiter und so weiter also es ist.

00:47:50: Lehre an der Universität wenn sie gelingt funktioniert nicht immer aber wenn sie gelingt ist ein Geben und ein nehmen ne und das ist da schon eine sehr beglücken da was kommt denn jetzt stattdessen.

00:48:02: Naja also.

00:48:04: Die Autoren die ich lese die Philosophen die Texte die sie hinterlassen haben ersetzen so ein bisschen auch den Dialog ne.

00:48:14: Das Tragische daran ist das ist dass das alles totengespräche sind die meisten die philosoph

00:48:19: die Philosophen der l-team allermeisten der Autoren der philosophischen Bibliothek sind verstorben ne das muss das ist einfach so wegwerfen

00:48:32: Berlin

00:48:37: vielleicht bei der Landesvertretung Schleswig-Holstein vielleicht mit einem lebenden oder vielleicht auch mit unserem Publikum auch sehr interessiert

00:48:46: Jan soll das war ein sehr spannendes Gespräch ich danke Ihnen sehr vielen Dank für Ihr Interesse.

00:48:54: Music.

Über diesen Podcast

Ein Podcast für alle, die Lust haben, mit unseren klugen Gästen (noch) schlauer zu werden.

Wussten Sie eigentlich, dass das Wort „wissen“ vor sehr langer Zeit mit „ zz “ geschrieben wurde? Uns hat das spontan an „wizard“ (englisch für Zauberer) erinnert. Wäre das nicht schön, wenn Wissen verzaubern könnte? Nun, wir sind da ganz optimistisch und sprechen deshalb in „Alles, was Wissen schafft“ mit klugen Köpfen aus Schleswig-Holstein.

von und mit Landesvertretung Schleswig-Holstein, Heike Muß

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