Alles, was Wissen schafft

Alles, was Wissen schafft

Der Podcast der Landesvertretung Schleswig-Holstein

Transkript

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00:00:00: Music.

00:00:24: Wir Spiele und Komponist Eduard Erdmann über den wir heute sprechen 1958 im Alter von 62 Jahren starb.

00:00:32: In seinem Nachruf in der Zeit folgendes zu lesen.

00:00:36: Er war in seiner Kunst weiter fortgeschritten als die meisten Zeitgenossen und es ist gut möglich dass während sein Klavierspiel eine Legende wird

00:00:45: seine Orchestermusik mehr und mehr an Ansehen gewinnt als Zeugnis eines Großen Geistes den es erst zu begreifen gilt.

00:00:55: Herr dr Grünzweig so ganz hat sich diese Prophezeiung einer zweiten Post proman Karriere nicht erfüllt oder

00:01:02: nein leider überhaupt nicht und das hat damit zu tun dass er hat man nach dem Zweiten Weltkrieg.

00:01:11: Irgendwie aus der Zeit gefallen scheint er hat.

00:01:16: In den 1920 er Jahren einen fulminanten Aufstieg als Komponist erlebt was wir gerade gehört haben ist ein Lied da war das hat er komponiert als er 17 Jahre alt war das ist sehr typisch für

00:01:30: Komponisten aus dieser Zeit bevor sie noch ihre eigentlichen Studien beginnen probieren Sie sich an Liedern

00:01:38: bald beim Lied habe ich einen Text und daran kann ich mich festhalten da wird sozusagen die Form durch den Text vorgegeben und ich kann versuchen einen sprachlichen Inhalt in Musik

00:01:50: zu transferieren oder mit Musik.

00:01:54: Zu erläutern und Erdmann ist dann als Schüler von Heinz Tiessen hier in Berlin sehr schnell dann auch in den Bereich der

00:02:03: ach ist der Komposition geraten und hatte fulminante Aufführungen teilweise auch selbst natürliche SATA mitgewirkt als Pianist

00:02:12: und nach dem Krieg war diese Musik irgendwie nicht mehr up-to-date die dann jungen Komponisten wollten etwas ganz anderes und hat mit dem mit dem Begriff des Orchesters eigentlich

00:02:25: eben musikalische Romantik und eine bestimmte

00:02:28: schwere und und Bedeutung eine nicht von der Musik vorgegebene Bedeutung sondern eine von außen aufgepfropfte Bedeutung irgendwie verbunden und das wollte man alles nicht mehr und deswegen

00:02:40: war sozusagen auch wenn Erdmann als Komponist

00:02:44: und da ist auch als Pianist natürlich ein Anti Romantiker war da hatte man mit Erdmann eigentlich überhaupt nicht mehr am Hut und deswegen hat sich diese Frage eigentlich erübrigt man hat

00:02:54: ihn nicht mehr aufgeführt.

00:02:57: Bevor wir das so weiter vertiefen möchte ich Sie kurz unseren Hörerinnen und hören vorstellen mein Name ist Heike muss und ich spreche heute mit dem Leiter des Musikarchiv ist der Akademie der Künste.

00:03:08: Dr Werner Grünzweig herzlich willkommen danke für mal so dich findet ist eine ganz tolle Initiative dass die Landesvertretung Schleswig-Holstein hier extra einen Podcast aufnimmt wir befinden uns ja

00:03:20: in den Ministergärten das ist so zwischen dem Potsdamer Platz und

00:03:24: dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor und die Akademie der Künste befindet sich am Pariser Platz das heißt wir sind ja fast Nachbarn und es ist für mich ganz besonders schön einmal hierher zu kommen und mit ihnen zusammen etwas über den.

00:03:39: Schleswig-Holstein domiziliert and Pianisten und Komponisten ihrer Werthmann zu machen

00:03:45: ja ich freue mich dass ich hier sind sie sind ja keine Berliner kein Schleswig-Holsteiner sondern ein steiermärker sie sind 1959 in Graz geboren.

00:03:56: Studierten zu Nies Klavier an der Grazer Musikhochschule.

00:04:00: In Berlin haben sie Musikwissenschaften und Anglistik studiert und seit 1994 sind sie Leiter des Musikarchiv der Akademie der Künste die sind auch Nachlassverwalter das Eduard Erdmann Archiv

00:04:12: und sie engagieren sich im Vorstand der Eduard Erdmann Gesellschaft warum Herr Doktor Grünzweig haben Sie eigentlich ihr Klavierstudium in Graz aufgegeben erweitert so ich bin nach Berlin gekommen im Jahre als ob.

00:04:26: Eigentlich sollte das jetzt hier überhaupt nicht um mich gehen aber ich bin im Jahr 19 84 nach Westberlin gekommen weil.

00:04:34: Berlin war damals das Zentrum der Musikwissenschaft.

00:04:37: Nicht nur im deutschsprachigen Raum sein überhaupt in Europa vielleicht sogar auf der Welt es gab zwei berühmte Ordinarien in Berlin bei einer saß an der

00:04:47: Technischen Universität die hatte damals eine starke Geisteswissenschaft das war Carl Dahlhaus.

00:04:52: Und ich selbst studiert an der Freien Universität bei Rudolf Stephan so kam ich nach Berlin und diese Berlin connection war für mich dann natürlich auch musikalisch interessant weil Artur Schnabel.

00:05:04: Ein enger Freund wir werden heute noch öfters über Schnabel sprechen ein enger Freund von Eduard Erdmann kam mir auch aus

00:05:11: Österreich nach Berlin und lebte dann hier 35 Jahre lang und war eine

00:05:15: zentrale künstlerische Figur zwischen ungefähr 1897 und 1933 also dann emigrierte oder emigrieren musste und

00:05:27: das war für mich natürlich dann immer eine Verpflichtung dass man sich um diese Leute wenn man schon an einem Archiv

00:05:34: Mit dem Tag hatte mit der Künste arbeitet dass man sich um diese Leute ein bisschen kümmert

00:05:39: wir reden ja heute über einen der größten Pianisten des letzten Jahrhunderts und ich muss gestehen wenn.

00:05:45: Erdmann als ein der größten Pianisten ankündige kommt mir das etwas merkwürdig vor denn kaum ein großer der großen Verstorbenen Zeitgenossen Erdmanns ist ja so vergessen

00:05:56: wie eben Erdmann also ich denke da z.b. an Artur Schnabel oder Wilhelm Kempf Clara Haskil Edwin Fischer Elly Ney die haben diese Zeit irgendwie doch bis heute ein bisschen stärker in unserem Gedächtnis geblieben

00:06:10: Erdmann war immer schon aus der Zeit gefallen und er mochte z.b. das Aufnehmen von Schallplatten nicht er hat es.

00:06:18: Nicht nur nicht gewollt soll er hat es regelrecht verachtet

00:06:22: seine Freund Artur Schnabel hat es auch verachtet aber er hat sich dann damit arrangiert hat gesehen das ist auch eine etwas Gutes hat und so und man kann nicht gut nur als ausführender Künstler gut davon leben von schallplattengeschäft sondern es

00:06:36: dann auch irgendwie etwas für die Nachwelt übrig und darum hat sich die Erdmann überhaupt nie gekümmert und deswegen sind natürlich andere Pianisten die

00:06:45: sehr viel für die Schallplatte gearbeitet haben die viel mehr für den Rundfunk gearbeitet haben als Erdmann von denen sind mehr Zeugnisse übrig geblieben und die konnte man dann sozusagen auch

00:06:56: postmortem natürlich besser vermarkten was war denn Erdmann für ein Mensch sie haben z.b. in einem Aufsatz seiner unerhört scharfe Intelligenz hervorgehoben die mit einer fast kindlichen Naivität Hand in Hand

00:07:08: ging und Artur Schnabels Frau Therese hielt Erdmann für eingebildet und unbescheiden und krenik sagte über ihn Erdmann sei ein perfektes Opfer

00:07:18: Karibik wie würden sie erstmal beschreiben ist es schwer irgendwie diese Erscheinung diese Person.

00:07:27: Erdmann sich in der heutige Zeit vorzustellen in der damaligen Zeit wird der allein schon durch seine Körpergröße irgendwie

00:07:35: überwältige der Wein ein Riese von Gestalt mit riesigen Pranken denen man überhaupt nicht angesehen hätte dass er

00:07:43: damit so zart auf den Tasten agieren konnte und er er hatte einen

00:07:49: überaus tiefen und Wachen Intellekt der sich für alles interessierte.

00:07:55: Der auch alles versuchte zur Kenntnis zu nehmen und enzyklopädisch zu verstehen das heißt er hat sich nicht nur mit Literatur beschäftigt und hat versucht die gesamte

00:08:05: deutschsprachige Literatur irgendwie selbst zu lesen und selbst irgendwie mit seiner Erfahrung in Einklang zu bringen und er hat eine riesige Büchersammlung und er wusste

00:08:15: unglaublich viele literarische Zitate auswendig und der konnte bei.

00:08:20: Diskussionen hatten die Leute zur Verzweiflung gebracht wenn er wenn er die unglaublichsten Thesen vertreten hat und so und hat die Leute also richtig mit seinen Argumenten plattgewalzt

00:08:30: er war

00:08:31: durch und durch ein Musiker aber die Musik hatten dann ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr so interessiert es solche Leute gibt es ich habe eine Pianistin kennengelernt.

00:08:41: Die spielst du gut da würden Millionen von Pianisten würden sich das als als Lebensziel vorstellen ein Stücke aus ihrem Repertoire so gut zu spielen wie sie

00:08:50: aber sie wollte dann nicht mehr Pianistin sein sie wollte andere Sachen machen ja es gibt solche Genies die haben eine auf einem bestimmten Gebiet haben sie alles erreicht und dann

00:09:01: wollen sie sich irgendeiner anderen Sache widmen und zu wenden und bei Erdmann war das ganz stark davon und das hat die Leute natürlich unglaublich irritiert

00:09:09: mir kam das so vor als hätte das teilweise fast manische Züge gehabt ja er hat wirklich versucht

00:09:16: das ist natürlich und das ist das was ich meinte mit dem naiv gleichzeitig so viel zu wissen und so viel zu verstehen und gleichzeitig hatte er die Vorstellung er könnte irgendwie die gesamte Geschichte und Kulturgeschichte irgendwie in einem Katalog zusammenstellen und aufschreiben

00:09:33: und das geht natürlich nicht weil weil das wissen wir wissen dass es spätestens seit dem 19 Jahrhundert.

00:09:40: Blockiert das Wissen auf der ganzen Welt und man kann nie irgendwie alles überblicken was in

00:09:47: auch nur einem Fach geschieht nicht und er hatte ja sich vorgestellt dass er von der Kunstgeschichte über die Militär Historie über die Musik über über über Theater über die Literatur eines musste sozusagen bei ihm vollkommen es gibt übrigens das ist ja lustig

00:10:01: aus dem Jahr 1918 hatte einen Fragebogen ausgefüllt den im jemand zugeschickt hat die 25 Gewissensfragen unter dem Altgriechischen Titel ich übersetze erkenne dich selbst und.

00:10:15: Ist die 23 Frage wovor ich mich fürchte und da hat er hingeschrieben wahnsinnig toll.

00:10:24: Und diese Liste ist ganz besonders aufschlussreich meiner Meinung nach weil sie zeigt was er was in alles interessiert zum Beispiel meine lieblings dichter und da ist jetzt nicht nur das sind nicht nur drei Leute ist unterschreibt das Dostojewski.

00:10:38: Ja ist Edgar Allan Poe Goethe Keller, Felbermayr.

00:10:44: Homer Morgenstern Thomas Mann Mörike.

00:10:48: Jens Peter Jacobsen und man sieht er kann sich ja so kaum zurückhalten ist alles interessiert in.

00:10:55: Aber er war ja nun auch ein international gefragter Pianist war das wichtig so ein so eine Persönlichkeit zu sein oder haben die Leute sich doch nur für das Klavierspiel interessiert.

00:11:05: Ich glaube die Leute haben das gar nicht gewusst

00:11:07: er ließ sich einfach nicht vermarkten ja also er lebte ohnehin dann auch in der Zeit erlebte durch die ganzen durch den ganze Zeit des Nationalsozialismus Nachkriegszeit Zwischenkriegszeit das war alles natürlich sozusagen das war alles schaumgebremst uns

00:11:20: das hat den alles so angewidert dass ihr eigentlich nicht lieber Tat als sich zurückzuziehen zu seinem Büchern in sein Haus an die Flensburger Förde.

00:11:31: Nach Langballig au dort wohnte er nämlich mit seiner Familie und dort nicht groß in Erscheinung zu treten als eine Bühne sauberer überhaupt

00:11:38: nichts ja ganz das Gegenteil so überwältigend er mit seiner körperlichen Präsenz war so sehr war eigentlich in Wirklichkeit

00:11:47: zurückgezogen jemand der wollte nicht in der Öffentlichkeit stehen das hatte übrigens auch mit dem Schnabel gemeint der der Schnabel des war

00:11:55: im das war irgendwie ekelhaft auf der Bühne zu stehen sich da zu produzieren besonders

00:12:02: als junger Mensch geht das noch aber wenn man dann irgendwann älter wird dann möchte man das nicht mehr tun nicht uns so war Erdmann also jemand der sich eigentlich am liebsten war.

00:12:12: Nicht zu sehen.

00:12:13: Nur müssen wir unbedingt nicht nur weil gestern Weltfrauentag war auch über seine Frau Irene sprechen die war ja auch eine bedeutende Pianisten und

00:12:23: malte und schrieb und auf jeden Fall eine ganz produktive Person nicht nur produktiv sondern die beiden waren einfach kongenial

00:12:31: ja wir haben übrigens am Archive haben das sehr bald verstanden die erinner Erdmann hat natürlich die Haut

00:12:38: Last getragen der Familie die hatten immerhin vier Kinder und sie musste sich um alles organisatorisches und alles so in der Familie musste sie sich kümmern obwohl er natürlich als Vater auch präsent war aber das war eben zeitbedingt war das noch nicht.

00:12:53: Aufgeteilt und deswegen ist ihr früher

00:12:56: relativ klein sie hatten allerdings überlebt und hat im Alter noch sehr viel also an Bilder wischen Werken gemacht aber sie hat immer auch geschrieben und sie hat komponiert und sie war natürlich eine Klavierpädagogin sie war eine Pianistin die ihm auch einiges an technischen Finessen zeigen konnte

00:13:13: und wir haben

00:13:14: natürlich sehr schnell kapiert was für ein Kaliber diese Irene Erdmann geborene von Willich war dass das eine eine Künstlerin von ihren eigenen eigenen Rechten war und wir haben deswegen

00:13:28: die wenigen Dinge die wir von ihr haben die wenigen Kompositionen die wir von ihr haben haben wir unter ihrem eigenen Namen sozusagen auch aufgenommen katalogisiert.

00:13:39: Ist zu klein dass es ein eigenes Archiv wäre aber sie ist auf jeden Fall Präsenz und ich

00:13:46: glaube wir haben das schon sehr sehr lange bevor der Frauentag in Berlin ein Feiertag wurde gemacht und das war uns ganz selbstverständlich also siehst also Eduard Erdmann ist wirklich auch künstlerisch.

00:13:59: Ohne sie nicht zu denken und nicht mehr im zeneta 7 den Rücken freigehalten hat damit er tun kann was er will sondern sondern einfach sie war seine.

00:14:08: Künstlerische Gesprächspartnerin.

00:14:10: Für seine musikalische Entwicklung war natürlich seine Lehrer Konrad ahnsorge und Heinz Tiessen wichtig aber auch seine Freundschaften zu Artur Schnabel und Ernst krennic

00:14:20: wie würden Sie diesen Einfluss beschreiben also das ist ja ne irgendwie eine Besonderheit Anfang der 20er Jahre

00:14:29: begann gerade die Hyperinflation in Deutschland war

00:14:34: Artur Schnabel der um einiges älter war als als Eduard Erdmann und und Ernst Krenek irgendwie auf der Suche nach einem neuen künstlerischen Betätigungsfeld.

00:14:45: Pianist zu sein war Etui für ihn nicht mehr interessant es gibt eine lustige Anekdote dabei keine Klavierabend in der philamonie gegeben und hat sein Honorar

00:14:54: bar ausbezahlt bekommen nach dem Konzert und das war so viel Papier dass dafür ein eigenen kleinen Schubkarren brauchte

00:15:02: und das nach Hause zu führen und er ist damit nach Hause gegangen und hat sich am nächsten Tag geärgert dass er das ganze Geld die was weiß ich wie viele Millionen er dafür bekommen hat dass er nicht

00:15:13: dafür gleich irgendwie Abendbrot für seine Familie eingekauft hat.

00:15:17: Ein paar Würstel beim nächsten Tag hat er nur noch die Hälfte davon bekommen also das nennt man galoppierende Inflation das ist so grotesk ja dass man

00:15:25: heute wenn man diese Geschichten hört macht man drüber nicht mehr immer muss ich aber das war wirklich so die Leute sind sozusagen mit einem

00:15:32: Antonella mit einem Schmied einer Schubkarre vorgefahren um das nach Hause zu führen und es war aber eigentlich nichts wert ja man konnte es fast einheizen also zu dieser Zeit wollte Schnabel nicht mehr unbedingt

00:15:42: genießt sein Sohn wollte Komponist werden und hat zwei

00:15:45: jüngere Herrschaften nämlich Eduard Erdmann und Ernst Krenek kennengelernt und die beiden hatten ihm etwas voraus er war zwar

00:15:54: da ältere und erwarte erfahrenere und er war schon eine weltbekannte Figur dieser Zeit.

00:16:01: Aber er hatte Weiler immer sich so leicht hat an den Tasten er hatte keine kompositorische Ausbildung und die jungen Leute

00:16:10: haben das und dass interessierte den Artur Schnabel und er wollte nämlich selbst zusammen sein sein größter Traum war Komponist zu sein und er konnte von diesen jungen Leuten wirklich etwas lernen und hat mit denen diskutiert und sie haben sicher sein

00:16:24: eigene Werke gegenseitig vorgespielt und uns Möglichkeiten erörtert und Schnabel ist irgendwie ohne dass das

00:16:32: dass jemand das gemerkt hätte ist bei denen ein bisschen auch irgendwie in die Schule gegangen und hat sich von denen der

00:16:40: natürlich sehr gerne kritisieren lassen und uns zeigen lassen was man anders machen konnte er wurde dann ja übrigens ein sehr guter Komponist ein sehr interessanter Komponist ein sehr unabhängiger Komponist dadurch dass er eben in keine Schule gegangen ist hat sich das alles selbst erarbeitet und

00:16:56: Erdmann hat wiederum natürlich als Pianist und überhaupt als Künstler.

00:17:01: Sehr viel von dem von dieser Verbindung mit Artur Schnabel aber natürlich auch erst keine profitiert es gibt eine Sache die

00:17:09: die ist sowohl bei Schnabel als auch bei Erdmann immer wieder auffällt Schnabels Lehrer Klavierlehrer hat Schnabel einmal gesagt.

00:17:18: Aus dir wird nie ein Pianist du bist Musiker und Erdmann hat später seinen Schülern immer gesagt wir bilden hier keine Pianisten aus sondern Musiker.

00:17:28: Nicht dass du diese diese Unterschied dass man den Unterschied macht zwischen dem Pianisten und und dem Musiker das erscheint jetzt ein bisschen an den Haaren herbeigezogen aber man versteht mit der Zeit schon was gemeint ist es geht nicht um die

00:17:41: technische Brillanz es geht nicht darum irgendwie etwas nach außen hin saumäßig zu verkaufen sonst

00:17:49: Gitarren mit der Musik die man die man transportieren möchte dass man die wirklich durch trinkt und versteht und dem

00:17:57: Publikum also etwas verstanden ist auch wieder zum Verstehen vorsetzt.

00:18:02: Wie erbt man die musik von krenik verstanden hat da hören wir jetzt mal kurz den Beginn der kleinen Suite Opus 13a die Aufnahme stammt von 1928 wir hören Eduard Erdmann spielt.

00:18:15: Music.

00:18:49: Wetter sind wir mittendrin eigentlich in den Diskussionen die Schnabel Reinigung und Erdmann zu der Zeit führten nämlich dass man sich interessiert hat für das

00:18:59: für die für das populäre Genre derzeit nicht man hört ja dass das hier sind bestimmte

00:19:05: Tanzrhythmen vorhanden Foxtrott Avengers Charakter

00:19:10: und das ist etwas was du übrigens nicht nur den keineke dressiert hatte sondern auch den Artur Schnabel der ja eine eigene Dance Suite Nathan Suite geschrieben hat das ist also ein ganz

00:19:21: besonders schönes Beispiel für das was diese jungen Leute damals interessiert hat und vor allem es hat gezeigt.

00:19:28: Es ging nicht darum irgendwie einen einem künstlerischen Snobismus an den Tag zu legen sondern man konnte mit.

00:19:36: Allem Material auch mit Unterhaltungsmusik konnte man eine ernsthafte Musik machen

00:19:42: ja es geht also nicht darum was das Ausgangsmaterial ist und es ging darum wie klingt man damit um und so muss man sich den Erdmann auch vorstellen er war sozusagen auf der einen Seite hatte sich mit den schwierigsten.

00:19:54: Künstlerischen Problemen auseinandergesetzt.

00:19:57: Aber er hat nie auf so eine Musik wie wir sie jetzt gerade gehört haben herunter geschaut sondern das hat den ganz im Gegenteil sehr interessiert.

00:20:07: Und wie war er als Pianist wie könnte man Artur Schnabel und Erdmann

00:20:12: Stilistik vergleichen man sich da auch aneinander orientiert oder gab es da Unterschiede hat sich durchaus anhören auf der einen Seite haben Sie natürlich ein ähnliches Repertoire gepflegt

00:20:23: wobei das bei Petra von Schnabel.

00:20:26: Zumindest in späterer Zeit wesentlich enger war aber natürlich Übereinstimmungen mit dem von Erdmann hatte Erdmann hat auch beethoven.

00:20:36: Und sehr stark eben Schubert das war ganz wichtig.

00:20:40: Klaviersonaten von Schubert wieder im Konzert zu spielen das war durchaus ein Novum und das hat damit hat der Schnabel geteilt genauso haben beide sehr

00:20:51: sich erinnern seared für.

00:20:54: Sogenannte Uhr Textausgaben das heißt dass du das ist zu dieser Zeit eben zum ersten Mal überhaupt erst aufgekommen dass man geschaut hat was hat der Komponist tatsächlich geschrieben

00:21:05: der Schnabel hat ja bekanntlich diese Sachen sehr genau genommen und Erdmann hat die Sachen dann fast noch genauer genommen er Schnabel er hat sogar dort wo man.

00:21:18: Mit ziemlicher Sicherheit sagen kann dass es irgendwo einen Irrtum des Komponisten gab oder so diese Sachen hatte dann ganz besonders betont und sogenannte

00:21:28: unter Anführungszeichen falsche Noten oder falsche Töne oder so dann ganz besonders hervorgehoben und man hat sich sehr genau

00:21:38: in das versucht hineinzuversetzen was die Komponisten geschrieben und man hat nicht die Musik zum Vorwand genommen irgendwie die eigene

00:21:47: Gefühlswelt darzustellen ich hatte so erstaunt

00:21:50: der Musikkritiker Joachim Kaiser schrieb z.b. das Erdmann für seine etwas weltfremde sehr deutsche Anti virtuose dramatische Innerlichkeit verehrt wurde und dann wird immer wieder betont wie wichtig im Text Treue nicht Deutung Wiedergabe Stadt Interpretation intellektuelle Kontrolle war

00:22:09: und dann habe ich mal so ein bisschen

00:22:11: was finde ich für Aufnahmen dann findet man auf YouTube Klangbeispiele und bin da auf Brahms Intermezzo OP 117 Nummer 2 gestoßen und finde das so interessant denn ich hab da noch mal geguckt also.

00:22:25: Die Beschreibung das Brahms Intermezzo lautet Andante non troppo e con molto espressione also

00:22:33: ich würde das als schreitend übersetzen und habe dann mal zum Vergleich eine aufnahme gefunden von Arthur Rubinstein und wenn man sich diese beiden Aufnahmen im Vergleich anhört

00:22:44: das ist also ich finde das hat überhaupt nichts mehr mit Werktreue zu tun aber ich spiel das mal kurz an zuerst Erdmann.

00:22:52: Music.

00:23:34: Herr dr Grünzweig wie erklären Sie mir das.

00:23:37: Bevor wir irgendwas versucht zu erklären was man ohnehin nicht erklären kann müssen wir mal überlegen was wir es gerade gehört haben.

00:23:46: Größte Unterschied abgesehen jetzt vom Tempo das Tempo so eindeutig das Erdmann ist viel schneller er geht einfach schneller ja also schon getanzt.

00:23:55: Er tanzt fast ja oder er ist erst im Bett wir haben auch so etwas in seiner berühmten Aufnahme von den Bildern einer Ausstellung von mussorgsky da gibt's ja.

00:24:04: Die Rennleitung ist immer die Promenade die Überleitung zum nächsten Stück zum nächsten Bild.

00:24:10: Akita auch immer ganz schnell ja das war einfach ein schneller gehen aber was was mir besonders aufgefallen ist ist jetzt der Rubinstein macht sozusagen diese diese obersten Töne immer sozusagen als es eine durchgehende Melodie.

00:24:24: Und betont sie besonders und bei Erdmann sind diese Spitzentöne diese Melodie Töne das was beim Rubinstein zu Melodie wird das ist bei ihm sozusagen.

00:24:34: Eine Stimme von mehreren und diese anderen Sachen die dann dividieren so schnell in unter gespielt werden und so das sind

00:24:42: im auch genauso valide Stimmen genauso bedeutende stimmen

00:24:46: die unterdrückt der Rubinstein ganz ja außerdem ist das bei bei Herd man eben ganz besonders unromantisch gespielt er verwendet auch kein Pedal das ist ganz trocken er spielt es dafür schneller sodass man mehr Töne.

00:25:00: In der gleichen Zeit hört der brauchte dann kein Pedal nach seiner Vorstellung und diese sogenannten Mittel stimmen oder die die Stimmen im mittleren Bereich dass es alles so sein genauso wichtig wie das was beim bei Rubinstein eben.

00:25:14: Die Melodie Töne sind vielleicht können wir noch einmal den nur den Anfang das ist ja ist ja so toll und ich finde das gut dass sie etwas von YouTube genommen haben weil das können die Hörer von diesem Podcast können das ja dann selbst

00:25:27: nachhören genau also noch mal Erdmann.

00:25:30: Music.

00:25:58: Verrückt und hat doch aber wenn ich das richtig verstanden habe

00:26:03: erdtmanns Karriere besonders dadurch Anfahrt aufgenommen weil er ja zu dem Interpreten neuer Musik auf wurde also er hatte ja diese wahnsinnige Begabung in die kompliziertesten Partituren direkt.

00:26:16: Zu spielen das hat ihn offenbar auch prädestiniert können Sie sagen wie viel Raum die neue Musik eingenommen hat wissen Sie ich kann es nicht so genau.

00:26:25: Und ich habe immer nur so Programmzettel von einzelnen Konzerten aber für ihn war es das Spiel von

00:26:33: unbekannte Musicals musst du nicht unbedingt neue Musik sein er hat dann auch

00:26:37: z.b. das ist auch eine berühmte Sache er hat seine Konzerte immer eingeleitet mit kleinen Stücken von Forbach ischer Musik und

00:26:47: da gab es eine eigene die Klaviermusik oder die Musik für Tasteninstrumente.

00:26:53: Die stammte interessanterweise aus England

00:26:57: das waren die sogenannten virgener Listen und da gibt es ein berühmtes eine berühmte Sammlung von Kompositionen das Fitzwilliam book

00:27:06: Hund aus diese Sachen johnbull oder bullion bereit das hat das sehr sehr gerne gespielt und das war alles Musik die man in unseren Breiten eigentlich überhaupt.

00:27:16: Nicht kannte und bis heute auch nicht kennt und mit sowas hat er denn hat er irgendwie eingeleitet nicht nur weil das eine sehr angenehmer sind sehr schöne Musik war.

00:27:26: Sonnen Sieber auch

00:27:28: sozusagen sie hat eine schöne Hand ausgesteckt sie war nicht besonders kompliziert die Leute haben sich geöffnet in den Konzerten und das hat ihn interessiert dass man eben.

00:27:38: Etwas Neues.

00:27:40: Akzeptiert etwas was man noch nicht kennt das ist ja eines der größten Probleme unseres heutigen Konzert Lebens wenn es denn wieder mal ein Konzert Leben gibt nach Corona wir hoffen es sehr dass.

00:27:52: Eigentlich wir haben z.b. hier in Berlin wir haben mehrere Orchester an einem Arzt und fast alle Spiel immer das gleiche ja oder immer.

00:28:02: Irgendwie in der in derselben Art und Weise auch wenn sie manchmal neue Musik machen und dann

00:28:07: bin geleitet es scheußlich und dann warten sie irgendwie auf die Pause und dann kommt irgendwie das eigentliche Stück deswegen sie gekommen sind

00:28:15: und er hat man da hat es irgendwie anders gemacht es ging ihm jetzt nicht nur um das um das App adele Wunsch war den Bürger zu erschrecken musst an er wollte einfach.

00:28:24: Zeigen die Musik ist viel größer als das was.

00:28:27: Bei uns eigentlich bekannt ist und dafür hat er sich interessiert wir haben uns eine aufnahme von William Byrd mitgebracht ja

00:28:36: das ist aus einem kurz vor 1600 entstandenen Sammlung von von Stücken die die Sammlung hieß Mylady in Eversburg.

00:28:45: Und das Stück heißt will you walk through the wurde.

00:28:49: Music.

00:29:57: Schon als der interpret modernster Musik also immerhin hat man ihn 1921 auch in die Gründung Jury der Donaueschinger kann man Musikfeste geholt

00:30:06: und er hat das Eröffnungskonzert beim Bauhaus gespielt

00:30:11: das war auch so eine deine tolle Sache des Fahrrads 126 ist das Bauhaus sozusagen in Weimar rausgeflogen ist und nach Dessau um um 7 Uhr

00:30:21: und da wollte man natürlich einen unkonventionellen Pianisten haben und was er dort gespielt hat ist es ist auch sehr interessant

00:30:29: unter anderem hat er dort gespielt bei diesem Eröffnungskonzert 19-26 die Bilder einer Ausstellung ich habe dir schon erwähnt von modest mussorgsky und

00:30:37: bei ihm ist das Endstück neuer Musik heraus ist fast im 19 Jahrhundert aber es ist so schroff und so neue und so und so anders gespielt von ihm fast ein bisschen existenzialistisch muss man sagen

00:30:49: damit konnte er dort natürlich im Bauhaus vor diesen Avantgarde Künstlern sehr sehr gut irgendwie Figur machen.

00:30:57: Music.

00:32:41: Hat er diese Aufnahme gemacht oder wir hat diese Aufnahme gemacht das war wahrscheinlich keine Plattenaufnahme oder.

00:32:48: Nein wir haben keine Aufnahme von von diesem Konzert lassen 26 in Dessau sondern wir haben eine aufnahme die nach dem Zweiten Weltkrieg gemacht wurde sich glaube mir noch 146 alles keine zeitgenössische aufnahme was ist schon

00:33:02: es ist eine Rundfunkaufnahme bei Erdmann Erdmann wollte ja keine Schallplatten machen sondern.

00:33:07: Man hat den immer wieder eingefangen für sozusagen an den Rundfunkanstalten dass er dort spielt Mathe dann bezahlt und

00:33:15: dann hat man entweder gleich oder wesentlich später hat man diese Sachen als Schallplatten herausgekommen gebracht als CD sind interessanterweise diese Aufnahmen wieder veröffentlicht worden von der Tochter von Hermann Scherchen

00:33:29: Mannschaften bei ein berühmter Dirigent der auch mit Erdmann gearbeitet hat und

00:33:34: die kannten sich auch sehr gut und die Tochter von Hermann Scheer Miriam Sharon hat er hat dann auch Künstler auf ihrem CD-Label herausgebracht mit denen ihr Vater gearbeitet haben dann können Sie uns heute anschauen.

00:33:47: Wunderbar ich würde gerne mit Ihnen noch ein bisschen genauer gucken in welcher Zeit er gelebt hat und wie das neue in diese Zeit kam wie das neue in die Musik.

00:33:56: Wie kam welche musikalischen Einflüsse welchen Zeitgeist es gab vielleicht müssen wir da noch mal ein bisschen biographisch erzählen und wie er überhaupt nach Berlin kam er kam genau 1914 18 jährige mit seiner Mutter nach Berlin Namen dann Klavierunterricht bei Conrad Ansorge und Kompositionsunterricht

00:34:13: bei Heinz Tiessen und wurde dann so langsam in die Gesellschaft eingeführt ja das kann man wohl sagen.

00:34:19: Es lebte natürlich sehr lange unter die Kuratel von seiner Mutter ich habe das vorhin schon einmal ganz kurz angesprochen die Mutter war eine ganz überwältigende

00:34:28: Person und es gibt Anekdoten über Eduard Erdmann und seine Mutter die sind zu.

00:34:35: Skurril dass ich sie schon fast Fürwahrhalten würde nehme ich z.b.

00:34:41: Dass er sich nicht selbst rasieren konnte sondern sie ihn rasierte und zwar während er Klavier übte wissen Sie die kamen ja aus sondern aus dem baltischen Staaten das gehört das noch zum zaristischen reich und man sprach natürlich

00:34:55: Deutscharbeit dass das war noch eine

00:34:58: in eine vollkommen andere Gesellschaft in der die Mütter eine ganz unglaublich besonders wenn die Feder dann irgendwann oder ihre Männer gestorben waren ja ganz unglaublich enge Beziehungen zu ihren Söhnen.

00:35:11: Und in diesem Fall wurden so ein genialer Musiker da war der

00:35:16: einen praktischen Dingen irgendwie nicht gewachsen schienen aber in der Kunst unglaubliches leistete da haben diese Mütter dann alles für junge Männer getan und es ist auch bekannt

00:35:29: dass die Mutter da hat es übrigens ein sehr glückliches Händchen das haben wir auch schon erwähnt seine frauenwahl.

00:35:36: Dann findet oftmals das heißt die Mutter kannte die Irene von will ich auch aus der Gegend wo die erstanden

00:35:44: und hat dann geschaut dass es zu einer Verbindung kam ob der Eduard Erdmann das allein auch geschafft hätte wissen wir nicht aber das war schon eine sehr eigenartige Zeit und

00:35:56: dann ist man natürlich Berlin hatte zu dieser Zeit Richtung Norden und Richtung Osten eine.

00:36:03: Glaube ich Anziehungskraft und das sind die Leute von von aller Herren Länder sind hierher gekommen um hier zu studieren hier waren auch die guten

00:36:12: Hochschulen die guten Universitäten die guten Wissenschaftler die guten Künstler das

00:36:19: rege Musik leben und das hat diese Leute natürlich hierher gebracht und sind schon gesagt bei Ansorge hat er studiert für und dann bei Heinz Tiessen das war natürlich erste Adressen und das hatte wirklich ausgenutzt

00:36:31: wie kann man da mit der Neuen Musik in Verbindung wir wissen dass er 1920 für eine

00:36:38: neu gegründete Musikzeitschrift die

00:36:41: der Dirigent Hermann Sharon herausgab mellows 2 Artikel schweben über moderne Klaviermusik und einen Artikel über Arnold Schönberg und Erdmann hat Schönberg schon gespielt aber

00:36:55: das war jetzt für ihn nicht so ganz zentral er war wahrscheinlich auch ästhetisch nicht.

00:37:01: Durchaus nnnn überzeugte schimberg Janne wie eben.

00:37:06: Schönbergschule albernberg z.b. aber er hat sich eben für alles.

00:37:12: Unbekannte für alles was ihn irgendwie vor neue Herausforderung stellten für das hat er sich interessiert

00:37:20: und deswegen war auch Schwimmbad für ihn eine etwa etwas Interessantes und natürlich all das was zu dieser Zeit eben gerade auch hoch war das war was ob das jetzt stawinski war oder unten daneben junge Leute

00:37:34: Krenek oder oder Ende erfassten fast ein gleichaltriger von im Hindemith das hatten alles interessiert und das wollte er alles spielen natürlich

00:37:42: und komponierte in der Zeit auch schon ganz kräftig genügt komponierte kräftig natürlich und wir ich komme wieder auf diese auf diese Liste zu sprechen mir die ich vorhin schon erwähnt habe dieses erkenne dich selbst

00:37:58: und da schreibt er immer seine seine Lieblings bestätigen meine Leidenschaft sagte ist das Komponieren und wir haben jetzt ein musikalisches

00:38:08: Beispiel von 1921 eine recht aktuelle Aufnahme der Geigerin Judith ingolfsson die seine Violinen Sonate Opus 12 eingespielt hat und hören mal den Anfang des dritten Satzes.

00:38:21: Music.

00:39:12: Wie wurden zu seiner Zeit Erdmann als Komponist rezipiert wie war die Resonanz seiner Kompositionen war natürlich keine massenhafte Rezeption sondern

00:39:23: ist er war in Kreisen die sich für Musik und für neue Musik interessierten war ja natürlich in den 20er Jahren Einnahme und diese Sachen wie z.b. diese Violinsonaten die wurde auch gedruckt

00:39:34: das war so im Handel erhältlich und

00:39:37: es zeigt eigentlich sehr schön hier das ist wie bei den beiden es gibt ihr es gibt dir diese wunderbaren Stücke für Solo streicher.

00:39:46: Von Johann Sebastian Bach wo eine unglaublich Harmonie Reich Musik.

00:39:53: Mit einer einzigen Linie bezeichnet wird und so etwas macht er hier auch es ist es ist meistens ja nur einstimmig manchmal kommt eine zweite Stimme dazu um etwas zu betonen aber vieles entsteht bei der Musik

00:40:07: erst beim höherer im Kopf in dem sich diese Töne sozusagen.

00:40:13: Akkumulieren und übereinander schichten und wenn man wenn man sich dieser ganzen Sache einfach so überlässt

00:40:20: dann hat es eine unglaubliche Sogwirkung die die Judith ingolfsson spielt ist auch ganz besonders schön ja es ist eine wunderbare Interpretation uns auf mich macht es heute noch einen unglaublichen Anrufe und

00:40:33: ich denke dann gar nicht dran dass das jetzt irgendwie unbedingt eine

00:40:37: ganz besonders geschliffenen neue Musik ist oder sonst irgendwas und es ist einfach keine Musik es ist fast zeitlos ja er wollte etwas schreiben was bleiben kann was die Leute immer wieder interessiert

00:40:47: möchte uns es ist nicht abgegriffen es ist nicht kitschig es ist aber trotzdem da von einer unglaublichen Poesie und finde es sehr schön dargestellte

00:40:56: wie hat der insgesamt vier Symphonien komponiert die dann teilweise von sehr bedeutenden Dirigenten und Orchestern auch uraufgeführt wurden was ist denn mit den Verb

00:41:06: später passiert also sind die immer wieder aufgenommen worden findet man die noch heute im Konzert

00:41:11: Betrieb im Konzertbetrieb findet man sie leider nicht aber das ist ein Problem das Konzert Betriebs

00:41:17: ja ich bin immer wieder mit Orchester Dramaturgen im Gespräch und wir besprechen dann die Probleme eigentlich des heutigen Konzertleben sonst.

00:41:26: Dass man irgendwie kaum über das gängige Reparatur hinaus kommt und da wäre die Frage eben ob man mit solchen Werten wie von Eduard Erdmann.

00:41:36: Unter anderem das bewerkstelligen kann.

00:41:39: Wann denn solche Fragen zur Zeit von Eduard Erdmann für wen mache ich diese Musik wer hört eigentlich zu wer sitzt im Konzert waren das für ihn auch schon Fragen die er sich gestellt hat also hat er durch seine Komposition versucht

00:41:52: z.b. auch ein neues Publikum zu erreichen gegen Palace weil erstens immer das Konzertleben war insgesamt noch so lange aus einem Guss in der Zeit von

00:42:02: Erdmann hat es begonnen dass man eben den jungen Komponisten den Avantgarde Künstlern

00:42:09: eigene Foren zur Verfügung stellten das war auf der einen Seite günstig man konnte natürlich in Donaueschingen plötzlich andere Sachen spielen das woanders als in der Berliner Philharmonie z.b. oder in irgendeiner

00:42:22: provinziell nennen provinziell Konzertsaal aber es bedeutete dann auch das irgendwann.

00:42:28: Die neue Musik in dein Ghetto verschwand sind die Situation haben wir heute noch ja sie haben eigene Festivals in Berlin haben wir das Ultraschall Festival

00:42:36: Donaueschingen gibt es immer noch und dann gibt es Darmstadt und dann dann gibt es Witten und so und in in diesen Festivals gibt es ein ganz bestimmtes Repertoire an euer Musik und dort gehen nur die Leute hin die sich für genau das interessieren und die anderen nicht.

00:42:51: Und die normalen Abonnements publik publica die wollen immer nur das 19 Jahrhundert rauf und runter gespielt haben und auch da nur immer wenige Werke.

00:43:02: Möchte und es gibt auch in dem scheinbar bekannten Reparatur in diesem Abschnitt von den man wirklich gerne spielt von.

00:43:11: Sagen wir jetzt von Bach bis Brahms oder so da gibt es so viel unbekannte Werke da kackt gibt es so viel zu entdecken und.

00:43:20: Ja

00:43:23: Ein großes Problem an dieser Genregrenzen waren jetzt man auf jeden Fall ja bewusst er hat ja durchaus versucht eben auch diese

00:43:31: Grenzen zu übertreten z.b. hat er diese Operette geschrieben die entsprungen der Insel erzählen Sie doch mal wie es zu dieser Operette Carmen kommt aus einer Diskussion die Schnabel weg und er hat man miteinander vierten König und Erdmann hatten den Schnabel versucht zu überzeugen

00:43:50: dass sie als studierte Komponisten natürlich viel besser Operetten oder.

00:43:56: Leichtere Bühnenwerke leichte Musik schreiben könnten als die Amateure TS

00:44:02: ihre Meinung nach oft Daten und Schnabel hat immer gesagt das geht nicht jeder kann nur das machen wofür er gemacht ist oder wofür bestimmt ist und nur dort kann er wirklich Großes leisten und der operettenkomponist kann

00:44:15: auf den seiner in in seinem Repertoire auch etwas Großes leisten und Erdmann und

00:44:20: Penne glaubten ihm nicht und haben gesagt also wir versuchen Sie jetzt einmal und es gibt zwei Stücke geschrieben Krenek ein Stück mit dem mit dem Titelblatt und er hat man eben die entsprungen der Insel beide Stücke wurden nicht fertig.

00:44:33: Und beide Stücke wurden auch niemals aufgeführt

00:44:35: immerhin hat diese Diskussion zwischen Schnabel Erdmann und krenik dazu geführt dass grannec ja wirklich ein wahnsinnig erfolgreiches Musiktheaterstück geschrieben hat mit Johnny.

00:44:46: Auf das weltweit.

00:44:48: Sehr erfolgreich wurde ich habe allerdings auch gelesen dass er sich später davon irgendwie distanziert hat also so ganz glücklich war ja mit dem Stück nicht mehr das ist genauso wie ich habe vorhin erzählt das Schnabel wollte er eigentlich Komponist sein

00:45:00: aber weil er so erfolgreich war ich Pianist hat dieses penniston Turm sozusagen den Komponisten an die Wand gedrückt und bei König war es so

00:45:08: der Jonny spielt auf war so berühmt als jazzoper das war natürlich eine Nummer eins in RNN Alleinstellungsmerkmal auf der Welt und er wurde ansonsten als Komponist war ein großartiger Komponist auchentaller Opernkomponist

00:45:21: und alles andere war immer sozusagen im Schatten von Johnny und der johnny ist kein großes Werk aber trotzdem sehr unterhaltsam deswegen habe ich unsere eine

00:45:30: aufnahme mitgebracht von einer aktuellen CD der Saxophonistin assia fateeva die mit ihrem Ensemble ein paar Bearbeitung dieser Zeit spielt unter anderem einen Chemie aus der John.

00:45:45: Music.

00:47:07: Herr Doktor Grünzweig sie haben für einen Sonderband der ADK zu Erdmann Auszüge aus dem Briefwechsel Erdmann Schnabel ausgewählt und kommentiert.

00:47:16: Dabei ist mir aufgefallen dass ich kaum politische Aussagen finden war denn Politiker kein Thema zu dieser Zeit wahrscheinlich nicht und alles die Politik zwischen den beiden ein Thema hätte sein können war Schnabel nicht mehr in Deutschland.

00:47:31: Schnabel war jüdisch natürlich und Schnabel hat im Mai 1933 sein letztes Konzert hier in Berlin gegeben in Erfüllung Moni und ist am nächsten Tag praktisch gleich weggegangen zuerst nach Italien und später dann auch in die USA.

00:47:44: Der Briefwechsel ist übrigens dann später von den Frauen von von Irene Erdmann und von Therese

00:47:51: Schnabel weitergeführt worden das heißt dass er da haben die Männer immer grüßen lassen nicht aber es kam nicht mehr zu einer richtigen Verständigung

00:47:58: das ist eine Tenne da wirklich der tragischen Sachen der Erdmann fühlte sich allein schon dafür dass einem Land geblieben ist fühlte er sich irgendwie schuldig er haben keine genauen Aussagen wie das eigentlich tatsächlich war der ist ja in die Partei eingetreten.

00:48:14: Einfach um sich nicht vollkommen abzuschneiden vom Konzertleben.

00:48:19: Der seine Professur aufgegeben in den 30er Jahren und er musste ja irgendwie ein Auskommen haben und seine Familie ernähren und.

00:48:27: Diese Zwänge die auf ihn zugekommen sind die waren wahrscheinlich so fürchterlich das möchte man gar nicht wissen

00:48:33: was ich ganz erstaunlich fand während des Zweiten Weltkriegs verdiente er sein Geld ja ausschließlich mit Konzerten und das waren gar nicht wenige also die Bedingung zu reisen und aufzutreten war natürlich nicht einfach

00:48:45: aber ich habe gelesen in den Jahr 1942 und 43 verdiente er mehr als je zuvor in seiner Laufbahn in beiden Jahren mehr als das Dreifache was er 1939 verdient hatte

00:48:58: und selbst 1944 verdient er das noch fast das Doppelte am besten bezahlt waren anscheinend die Konzerte zur Truppenbetreuung

00:49:07: vom Kriegseinsatz war er als Künstler ja befreit und es heißt sein Name stand auf der Liste der gottbegnadeten.

00:49:14: Stand er da eigentlich tatsächlich drauf gestanden tatsächlich drauf das ist ja erst.

00:49:18: Die eigentliche gottbegnadeten Liste ist er erst gegen Ende des Krieges aufgestellt worden aber vorher gab es auch schon natürlich ob die jetzt wirklich auflisten drauf standen oder ob das einfach klar war dass man bestimmte Künstler nicht einzieht weil

00:49:32: von denen konnte man sozusagen für den Krieg

00:49:35: nichts erwarten und auf der anderen Seite wären die irgendwo getötet worden Kampf dann wer hätte das sein als ein fürchterlich schlechtes Bild dann auf das Regime geworfen und das wollte man auch nicht und deswegen hat mir das nicht getan

00:49:47: das Ehepaar Irina und Eduard Erdmann war schon seit den 20er Jahren mit Emil und Ada Nolde befreundet nun wohnten die auch da oben in Schleswig-Holstein nicht so weit auseinander und

00:49:59: Eduard Erdmann hat sogar seinen Streichquartett 937 noch emil-nolde gewidmet ist dem der nicht aufgefallen was neu für ein schlimmer Rassist und Antisemit war.

00:50:10: Glaube eigentlich nicht so so das wusste.

00:50:13: Sind vollkommen richtig gesagt die Erdmann zu den Oldies die kannten sich schon jahrzehntelang und ich glaube nicht dass man da groß über Politik gesprochen hat und nach dem Krieg auch nicht weil.

00:50:25: Wie gesagt der Erdmann ist ja ist er Parteigenosse geworden das muss man

00:50:30: irgendwie verstehen das war das war kein richtiger Opportunismus aber es war die einzige Möglichkeit eben als Künstler weiterhin zu existieren und er musste also nie irgendwie für die Nase Puppe gerne machen musst du nichts anderes tun als

00:50:45: genießt aufzutreten sonst wurde von ihm nichts verlangt was denn Leute betrifft das ist ja recht interessant es gab ja im Jahr 2019 es war in der Nationalgalerie in Berlin war eine Ausstellung zusehen Emil Nolde eine deutsche Legende der Künstler im Nationalsozialismus.

00:51:01: Ich bin jetzt eigentlich so im Nachhinein wenn ich drüber nachdenke über diese über diese Ausstellung muss ich sagen es stimmt wohl.

00:51:08: Künstler können unendlich dumm sein und ihr Werke ist trotzdem genial und wie

00:51:16: dumm Emil Nolde war das der 81-Jährige die älteste Tochter von Eduard Erdmann in 26-Jährige yolanthe damals noch Germanistikstudenten in Kiel geehelicht hat er war dann eh wie viel älter über 30 Jahre älter als sein.

00:51:32: Schwiegervater das ist auch unverstellbar beweist ja der Brief von der von der Irene Erdmann ist ein ganz toller Briefe an ihre Tochter Jolanthe.

00:51:42: Das hat sie ja das muss man verstehen der Nolde ist nach dem Tod seiner Frau Häuser ganz besonders vereinsamt und er war dann irgendwo eingeladen und die Jolanthe hat ihn besonders freundlich begrüßt und das muss er missverstanden haben und so weiter also.

00:51:57: Wie ging denn nun Erdmanns Karriere nach Kriegsende weiter.

00:52:01: Man hat an mehreren Orten versucht Erdmann wieder an einer Hochschule zu verpflichten unter anderem auch in Berlin er hat diese Angebote alle.

00:52:09: Abgelehnt es gibt eine auch darüber wiederum eine Anekdote warum er dann ein Angebot seines Freundes Philipp jarnach Andy

00:52:18: Hamburger Musikhochschule zu gehen als Professor angenommen hat er hat nämlich gesagt hat geantwortet auf die Anfrage.

00:52:26: Unter einer Bedingung dass ich Pension berechtigt bin das heißt er hat gehofft dass er noch einige Jahre

00:52:33: unterrichten würde und dann als Pensionär in Langballig auch inmitten seiner 12000 Bücher leben kann zusammen mit seiner Frau und sie wissen es ja 58 x 58 gestorben das heißt dieser dieser Plan

00:52:48: denk nicht auf er das Zeitliche gesegnet bevor er in das Pensionsalter kam aber das war zumindest der Plan er hatte

00:52:56: eine ganze Reihe von bedeutenden Schülern gehabt in Hamburg unter anderem alles und Alfons kontarsky und das war eigentlich der zentrale Punkt seines Lebens nach dem Krieg.

00:53:08: Die Akademie der Künste hat im Jahr 2000 den Nachlass von Eduard Erdmann von seiner Familie überreicht bekommen ich glaube mit Manfred Schlösser einem präsidial Sekretär

00:53:18: an der Akademie der sich sehr für Erdmann interessierte der wusste was für eine künstlerische Cup Kaliber

00:53:24: dieser Erdmann war und der sich dann um den Nachlass gekümmert hat und der hat dann schon die ersten partytouren nach Berlin geholt und als ich an der Akademie angefangen habe 1994.

00:53:36: Habe ich diese Partituren gesehen habe gedacht wo ist eigentlich da reißt und dann habe ich Kontakt zu der jüngsten Tochter von Eduard Erdmandel.

00:53:46: Unterdessen leider schon verstorbenen Judith Erdmann bekommen und bin zu ihr nach Flensburg gefahren und sie hat alles bei sich zu Hause ich habe mir das dort angesehen und die unglaublichen schätze dann irgendwann nach Berlin geholt.

00:53:58: Zum Glück engagieren sie sich ja ganz stark auch mit der Eduard Erdmann Gesellschaft dafür dass wir immer mal wieder auch Erdmann.

00:54:06: Zu hören bekommen wir wollten ja eigentlich dieses Jahr auch ein Lieder Abend machen

00:54:10: darauf hoffe ich natürlich und diese Lieder Abend wird auch deswegen besonders interessant sein weil wir

00:54:16: gleichermaßen den Eduard und die Irene Erdmann vorstellen wollen und Susan gegenüberstellen wollen als Komponisten das kann man anhand der Lieder sehr gut machen

00:54:27: und im nächsten Jahr sollten wir eine Veranstaltung machen in Köln wo er ja lange Zeit

00:54:32: Officer war zehn Jahre von der 20er bis in die 30er Jahre und dort sollten

00:54:38: nicht nur über seine Kölner Jahre verhandelt werden sondern es wird das hochschulorchester

00:54:44: und ein Pianist werden das Klavierkonzert von Eduard Erdmann neu einstudieren und das wird eine ganz besonders tolle Sache

00:54:51: wunderbar lieber Herr Doktor Grünzweig ich danke Ihnen für das interessante Gespräch und hoffe sehr dass es bald wieder möglich sein wird vor einem großen Publikum in der Landesvertretung und natürlich in Köln und wo auch immer Erdmann zu hören ich wünsche Ihnen dafür alles

00:55:08: gute und spiele jetzt zum Abschied den Foxtrott von Eduard Erdmann in einer historischen Aufnahme aus dem Jahr 1928.

00:55:18: Spielt vom Komponisten höchstpersönlich.

00:55:22: Music.

Über diesen Podcast

Ein Podcast für alle, die Lust haben, mit unseren klugen Gästen (noch) schlauer zu werden.

Wussten Sie eigentlich, dass das Wort „wissen“ vor sehr langer Zeit mit „ zz “ geschrieben wurde? Uns hat das spontan an „wizard“ (englisch für Zauberer) erinnert. Wäre das nicht schön, wenn Wissen verzaubern könnte? Nun, wir sind da ganz optimistisch und sprechen deshalb in „Alles, was Wissen schafft“ mit klugen Köpfen aus Schleswig-Holstein.

von und mit Landesvertretung Schleswig-Holstein, Heike Muß

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